I pack's ned! RECHTS-Staat Österreich:
"Der Beamte verwickelt sich in Widersprüche? Erklärbare Irrtümer, sagt der Richter. Die Aussagen des Beamten decken sich nicht mit denen seiner Kollegen? Besser, als wenn sie sich abgesprochen hätten, sagt der Richter. Der Angeklagte ist auf keinem der zahlreichen Fotos und Videos bei Straftaten zu sehen? Gut, dass wir nicht in einem Überwachungsstaat leben, in dem alles aufgezeichnet wird, sagt der Richter. Eine Gutachterin findet Schmauchspuren von einem Bengalo oder Böller auf dem rechten Handschuh von Josef S., er selbst ist aber Linkshänder? Hat nichts zu bedeuten, sagt der Richter, die Spuren auf dem anderen Handschuh könnten abgewaschen worden sein." ... dass die Justizbeamten den Angeklagten im Gerichtssaal "wie einen Schwerverbrecher" flankierten. Süffisant wird geschrieben, dass der Student der Materialwissenschaften im Hauptverfahren - im Zusammenhang mit den Nitritspuren auf seinem Handschuh - auch eine "kostenlose Vorlesung über Nitrit-Pökelsalz" erhalten habe. "Ob er an dem Abend vielleicht eine Bratwurst gehalten hat, fragte niemand." (http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/chronik/646895_In-Wien-ist-das-Demonstrieren-gefaehrlich.html) Dem ist nichts hinzuzufügen außer eine tiefe Trauer über solche Urteile, die mein Gefühl bestätigen. Komm niemals in die Mühlen der Justiz...
0 Comments
Heute - Österreich - Österreich - Handy - Heute - Heute - Heute und Österreich - Handy. Ein Blick in die Runde in der U-Bahn heute morgen ermöglicht die Auswirkungen der Informationsgesellschaft zu erkennen. Aber: Ist das nicht eher eine Des-Informationsgesellschaft, eine Verschleiert-die-Information(s)-Gesellschaft, eine Wir-Sagen-Dir-was-Wirklich-auf-der-Welt-Geschieht-Information(s)-Gesellschaft?
Menschen, die in jeder Minute ihres Lebens, Informationen zu sich nehmen, werde sich selbst verlieren. Sie wissen jede Menge über die anderen, aber nichts über sich selbst. Sie können allen Ratschläge erteilen, weil sie es besser wissen als die anderen, aber sie scheitern an sich selbst, wenn es darum geht, die nächste Herausforderung zu bestehen, das nächste Problem zu bewältigen. Die U-Bahn ist aus meiner Sicht auch nicht der richtige Platz, um zu sich selbst zu kommen, da kenne ich bessere. Aber die ist ein Platz für "Kino im Kopf", für Begegnung, für ein Gespräch mit deiner/m ReisebegleiterIn und für den Blick ins "Narrenkastl". Mit dem bin ich seit meiner Kindheit bestens vertraut, auch wenn er heutzutage politisch absolut nicht mehr korrekt ist. Bei näherer Betrachtung aber ist der Narr ja einer von den Guten. Er hält den Menschen einen Spiegel vor, in dem sie sich erkennen und damit reflektieren und dadurch auch verändern können. Er hat Narrenfreiheit und darf auf seine Weise Dinge zum Besten geben wie es sonst niemandem erlaubt ist. Der Narr ist insofern ver-rückt, als er sich der Norm(alität) der Gesellschaft, in der er lebt, entzieht, also aus deren Mitte verrückt ist. Grade dadurch aber ist er in seiner Mitte. Und der Blick ins Narrenkastl ist auf diese Weise oft auch Selbstbgegnung und Medit Am 7. Mai habe ich an dieser Stelle schon einmal über die Zeit geschrieben, die stehen bleibt. Heute handelt es sich zwar auch um ein Uhr, die seit langem die gleiche Zeit zeigt, aber die Dinge liegen hier grundsätzlich anders.
Betritt man den Uni-Campus Wien von der Garnisongasse her, gelangt man in den Hof 9 und wird, wenn man den Kopf zum Himmel hebt, einer alten, aber äußerlich tadellos in Stand gesetzten Uhr ansichtig. Bloß, sie zeigt immer nur die eine Zeit: eins nach zwölf. Da ich den Weg des öfteren gehe, mache ich mir so meine Gedanken: High noon ist der eine, die Geisterstunde ein weiterer und eins nach zwölf statt fünf vor zwölf ein anderer. Alle lassen sie sich gut in das Trauerspiel um die Uni Wien integrieren, die nicht erst seit der Rektor Engel heißt, großteils jenseitig ist. Die Geschichte der österreichischen Bildungspolitik, die eigentlich ja keine ist, findet nach der Tragikomödie in den Kindergärten und dem Drama um die Schulen an den Unis ihren finalen Höhepunkt. Der Weg aus der Misere ist so einfach wie kompliziert: wir starten eine Bildungsoffensive, die - wie andere Länder, etwa Polen - schon vorgezeigt haben, innerhalb eines Jahrzehnts eine Trendwende einleiten und Österreich zu einem europäischen Bildungsmusterland machen. Ideen haben die Experten schon genug geliefert. Die Politik ist aufgerufem, die dafür nötigen Resourcen zur Verfügung zu stellen. Der Weg aus der Misere ist aber ebenso kompliziert wie einfach: die Verantwortlichen im Land haben kein Interesse an gebildeten BürgerInnen, weil dann ihre Tage an der Macht gezählt sind. "The Proposition" vor einer Woche und gestern "Geronimo". Beides auf Servus-TV.
Die Freitagnächte könnten angenehmer sein. Der Western hat mich immer schon bewegt, der Anti-Western erst seit einigen Jahren. In der Reflexion des Stoffs, aus dem meine Western-Träume waren, wurde mir bewusst, worin meine Affinität bestand: Die Klischees von Weite, Freiheit und Natur verbunden mit der Melancholie des Ungebundenen. Das Ungelebte war es, das mich bewegte, da ich mein Leben gegenteilig eingerichtet hatte. Alles andere als diesen "American Dream" hatte ich ausgeblendet, schon als Kind war ich Cowboy und nicht Indianer. Im Anti-Western aber kam der ganze Wahnsinn an die Oberfläche. Dort wo sich Schwarz-Weiß und Gut-Böse aufhoben starrte ich in die Leere meiner Träume. Den Anfang machte "Der mit dem Wolf tanzt", im Director's Cut natürlich - wenn schon denn schon. Hier wurde die Welt mal umgekehrt und die Perspektive gewechselt. Ein Anfang. Mit "Heaven's Gate" kam dann der Westernhelden Sturz vom Sockel. Nie wieder konnte ich einen der "alten" Western sehen ohne die Multiperspektivität zu vermissen. The proposition spielt noch dazu in Australien, im Geburtslandes des Drehbuchautors Nick Cave, der den Plot in 3 Wochen zu Papier gebracht hat. Ansonsten ist er in unseren Breiten eher für seine Songs bekannt. Hier hat er sich mit seiner Herkunft mehr als kritisch auseinandergesetzt, ja eher abgerechnet. Was ist das auch für eine abstruse Idee, einen Staat mit Verbrechern zu gründen ... Geronimo zeigt abgründig, was von "weißen" Worten und Versprechen zu halten ist - und dass Indians nur saufen können, wenn man ihnen ihr Leben nimmt. Das gilt übrigens auch für uns alle ... und da schließt sich der Kreis meiner Western-Erkenntnisse. Also: Lebe DEIN Leben # 035: Wohltätigkeit ist das Ersäufen des Rechts im Mistloch der Gnade. (Johann Heinrich Pestalozzi)16/7/2014 Diese Zitat habe ich Georg Schramm zu verdanken. Der großartige deutsche Kabarettist hat auf einer Tagung der GLS-Bank eine Rede zum Thema "Der Krieg Reich gegen Arm" gehalten und eben jene Worte des Pädagogen Pestalozzi wiedergegeben.
"Ein interessanter Gedanke" war der Kommentar einer Userin auf dieses Zitat auf meiner Facebook-Seite. Interessant ist ja nun ein Wort, das zumindest zweischneidig ist. Interessant ist immer auch das, was ich gerade nicht teile, was mich zuweilen betroffen macht, worauf ich noch keine Antwort habe. In diesem Sinn ist interessant ja immer auch das Offenlassen einer Option. Damit ist die Tür noch nicht endgültig zugeschlagen und der Interessent in der Lage, sich seine Meinung zu bilden. Meine Meinung zu Pestalozzis Zitat habe ich. Ich stimme ihm zu. Das ist natürlich eine schwere Watschen für die, die sich im Licht ihrer Wohltätigkeit sonnen - und dazu gehören nicht nur die Reichen und Wohlhabenden sondern auch du und ich. Geben wir doch da einen Euro und dort eine Semmel und hier unser nicht mehr gebrauchtes Gewand für die Bedürftigen. Was Pestalozzi durch seine Aussage so schön auf den Punkt bringt ist die Tatsache, dass Menschen offenbar einander das Recht zu leben absprechen. Es gibt Begnadete und solche, die um Gande betteln müssen. Und das ist nicht bloß ein Mistloch, es ist einfach Sch...e. Immer wieder bin ich in zahlreichen Diskussionen mit den Menschen, die ich unterrichte, an diesem Punkt angelangt, wo wir alle erkannten, dass es kein Verdienst ist, zu existieren, sondern, dass du dir diese Existenz Tag für Tag verdienen musst. Wer keine Arbeit hat, muss sich um Sozialleistungen bemühen, im Falle der Mindestsicherung habe ich diesen erfolglosen und demütigenden Spießrutenlauf an einem Beispiel im engsten Familienkreis erlebt. Schändlich, für eines der angeblich reichsten Länder Europas. In diesem Zusammenhang stellt sich natürlich auch ständig die Frage nach der sogenannten Verteilungsgerechtigkeit, die schlicht und ergreifend einfach eine Verteilungsungerechtigkeit ist. Das vom Finanzminister kürzlich in Frage gestellte Ergebnis einer ÖNB-Umfrage zu den Vermögensdaten der ÖsterreicherInnen beleuchtet dies eindrücklich, Demnach besitzen die reichsten 5 % der Bevölkerung rund 48 % des Vermögens in der Höhe von 2 Billionen Euro. Schon 199 hat Erich Fromm über die "Psychologischen Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle" nachgedacht und kam kurzgefasst zu der Erkenntnis, dass jeder Mensch, soferne er psychisch und physisch gesund ist, nach Beschäftigung strebt, also arbeitet. Dafür gebühre ihm ein Grundeinkommen, das seine Existenz sichert und ihn zum Wohle der Gesellschaft arbeiten lässt. Jene, die nicht so gesund sind, um das zu leisten, könne und müsse eine Gesellschaft in jedem Fall erhalten. Auch auf die Ängste ging er ein, vor allem die jener Menschen, die davon profitieren würden und die mit ihrem Zögern den Mächtigen in die Hände spielen. Im Sinne von Pestalozzi wäre aber ein solches bedingungsloses, allein auf der Existenz eines Menschen fußende, monatliche Grundgehalt genau das, was uns alle aus der Wohltätigkeitsfalle brächte und dem Staat genau jene Verantwortung übertrüge, der er überhaupt erst seine Existenz verdankt. Alles andere ist, dogmatisch gesehen, reine Augenauswischerei. In den letzten vier Wochen lag die Welt dem Götzen Fußball zu Füßen. Was wurde da in dieser Zeit nicht alles unter den Teppich gekehrt, den weltpolitischen aber auch den ganz persönlichen. Großereignisse wie dieses dienen heutzutage mehr denn je dazu, das Volk mit Brot und Spielen ruhig zu stellen. Da greift man gerne schon mal in die leere Kassa, um sich den neuesten Flatscreen zu kaufen oder schlägt sich die eine oder andere Nacht um die Ohren. Auch der Alkohol darf bei einem solchen Fest heftiger fließen, sonst wäre es ja keines.
Seit gestern abend ist die Welt um eine kleine, aber entlarvende Skurrilität reicher. Da schießt doch glatt ein Deutscher, der auf den klingenden Namen Götze hört, das Goldtor und damit Deutschland zum ersten Fußballweltmeistertitel seit 24 Jahren. Da wird dem achtsamen Beobachter mit einem Mal klar, dass sich hier das Schicksal einen Streich erlaubt hat. Zu Götzes Füßen liegt nun zumindest eine Nation, wenn nicht auch andere deutsche Fans aus anderen Ländern. Die anschließenden Feiern, die eine Nacht lang, ganz Deutschland wach hielten, glichen einem exzessiven Gottesdienst, wie ihn keine der gegenwärtig existierenden Kirchen zu leisten im Stande ist. Bloß, dass Gott hier nicht im Spiel ist, denn sonst hätte ja Argentinien gewinnen müssen. Na ja, schränken wir es ein: der katholische Gott war nicht im Spiel und auch die Gebete des gegenwärtigen Papstes haben offensichtlich nichts genützt. Maximal war der protestantische Gott im Spiel, der wird aber nicht so vor sich hergetragen wie der aus der anderen Fraktion. Letztlich egal, denn eigentlich ist all das, als Götze(n)-Dienst enttarnt. Und das ist auch gut so. Denn das Leben findet weder in der Hoffnung auf ein himmlisches Paradies statt noch im Taumel oder der Enttäuschung, die ein WM-Finale verursacht. Das Leben ist einzig und allein im HIER und JETZT. Und es hat auch keinen Sinn, denn es ist der Sinn. Nach dem gestrigen Hitzetag, der auch in den Abendstunden noch nicht recht zu Ende gehen wollte, hatte ich die Schnauze reichlich voll. Nach dem in der Familie nach zerbrochenen Tellern und untypischem Jungs-Radau wieder einigermaßen Friede eingekehrt war, trollte ich mich mit Regenjacke outdoor. Ich hatte sowas von Lust nach einer Auszeit in der Natur. Und das zwanzig vor neun. Der Lainzer Tiergarten, der unserer Wohnung gegenüberliegt, stand knapp vor der Schließung, kam also nicht in Frage, das von mir angepeilte Ersatzziel Wienfluss war auf Grund des mittlerweile stürmischen Windes unattraktiv. Also überquerte ich diesen auf der Brauhausbrücke und schlenderte die Bergmillergasse hoch. Ich wollte einen windstillen Platz finden, eine Bank im Grünen, einen Ort, an dem ich meine innere Stille aufsuchen konnte.
Mit jedem Schritt aber veränderte sich mein Wunsch und ich begann umzuplanen. Café? Nö, nix attraktives in der Gegend. Japanisch essen? Auch nicht. Einerseits wollte ich kein Geld ausgeben, andererseits nicht in die stickige Luft eines Restaurants aufsuchen, der ich doch entfliehen wollte. Würstelstand! Das was auf's erste sehr ansprechend klang, relativierte sich mit jedem weiteren Schritt. Also besuchte ich mal den Bankomaten und hob schon mal einen Zwanziger für den nächsten Tag ab. Beim Hinausgehen aus dem heißen Foyer hatte ich in der ersten erfrischenden Böe, die mich erreichte, die Idee: Ich wollte an den Halterbach, an jene Furt, an der ich mit der Familie schon so oft war, die ich aber noch nie alleine genossen hatte. Dazu ein gut gekühltes Bier und eine schmackhafte Zigarette. Hätte ich eigentlich beides von zu Hause mitnehmen können. Ach sei's drum. Mein Blick fiel auf die nahegelegene Tankstelle und den zugehörigen Shop. Da wird es sicher billiger sein als am Würstelstand, dachte ich mir. Flugs betrat ich den Laden und ging zum Kühlregal. Die Auswahl an Bieren war überraschend groß, die Preise auch. Ich wählte eines, das ich schon lange mal probieren wollte und ging zur Kassa. Hinter dem Tankwart - oder sagt man jetzt Shopmitarbeiter - gab es eine Fülle an Zigaretten, alle wenig ansprechend. Als ich schon darauf verzichten wollte, entdeckte ich ganz in der rechten unteren Ecke des Regals einige Packungen Gitanes. Die kann man nehmen, wenn man wie ich was schmecken will. Also her damit. Und auch ein Feuerzeug. Mein Zippo lag ja zuhause. Der Meister der Tankstelle scannte die Waren, als er zuletzt über den Strichcode der Zigaretten gehuscht war, zeigte das Kassadisplay acht Euro fünfzig. Ich dachte an die Gesamtsumme. Die betrug dann aber mehr als zwölf Euro. Ich zahlte mit Karte, gut, dass das Monat erst auf die Mitte zugeht, dachte ich mir. Als Vater von 3 Jungs war das, was ich mir da besorgte, absoluter Luxus. Der wollte nun genossen werden. Also schlenderte ich mit Feuerzeug und Zigaretten in der Tasche und der Bierdose in der Hand am Würstelstand vorbei, betrat die dunkle Bujattigasse und erreichte kurze Zeit später den Ort meines Begehrens. Dann ging ich zur Furt hinunter, setzte mich auf einen der großen Steine am Ufer des Halterbachs und öffnete meine Bierdose. Als ich den ersten Schluck nahm, wollte gerade ein älterer Herr mit Hund von der anderen Seite zur Furt gehen. Als er mich sah, rief er sein Tierchen und suchte schleunigst das weite. Ich musste lachen, da ich ja selten einen erschreckenden Eindruck hinterlasse. Aber heute war's so. Und das fühlte sich gut an, da ich doch meine Ruhe suchte und auf Gesellschaft von Mensch und Tier in dieser Zeit ohnehin keinen Wert legte. Ich blieb über eine halbe Stunde, trank Schluck für Schluck, rauchte zwei Tschick, schaute und hörte dem Wasser zu. Ein belebender Augenblick. Gestärkt kehrte ich in den heimatlichen Hafen zurück, um das ZIB2-Streitgespräch zwischen Matthias Strolz und Reinhard Lopatka auszuhalten. Ein Trauerspiel. Ich nahm noch eine Dose Bier aus dem Kühlschrank und rauchte noch zwei von den Gitanes, den teuersten meines Lebens. Die weitere Nacht verlief kühl und ruhig. Wieder einmal Hitze hier in Wien. Keine Welle, aber immerhin die zweite Tropennacht. Ich träume einmal mehr vom Land der tausend Seen, das auch einen enormen Waldbestand und Meereslage hat. Nützt nichts. Noch ist es nicht so weit. Und: laut Internet-Wetterprognose herrschen im Süden Finnlands in den nächsten Tagen Temperaturen um die 27 Grad Tageshöchtswert im Schatten. Da wird es ja hier in Wien kühler sein. Den letzten Sommer, den ich auf Halme (der Hausname Halme bedeutet "fruchtbares Feld") verbracht habe - das ist immerhin schon 3 Jahre her -, war auch unangemessen warm, es herrschte sogar Wasserknappheit in unserem Hausbrunnen. Dafür war mein letzter Aufenthalt im Helsinki Anfang Juni des Vorjahres von einer unterkühlten Variante: 12 Grad und Sprühregen.
Zurück zur Hitze in der Mitte Europas: Was sie für mich so unerträglich macht, sind ihre Unberechenbarkeit (kommt und geht, wann sie will und hält sich an keinen Terminkalender), ihre Extremität (zwischen 30 und 40 Grad, dann mit einem Schlag 10-15 Grad weniger), ihr sie begleitender Süd- bzw. Südost- oder Südwestwind, ihre Niederschlagslosigkeit (trotz angekündigter Regenschauer und Gewitter) und vor allem der Umgang mit ihr. Keiner geht langsamer, keiner macht halblang, keiner verlegt das Leben in die Abend- und Nachstunden und macht zu Mittag lieber eine ausgedehnte Siesta in abgedunkelten Räumen. Und das, obwohl in Wien doch schon der Balkan beginnen soll. Aber dieser Spruch hat andere Ursachen und macht uns offensichtlich auch ein mediterranes Leben schwer. Wer rastet, der rostet ... und so weiter. Ich kann nicht behaupten, dass ich nichts gegen die Hitze habe, weil mir ein Leben in Sommern mit gemäßigten Temperaturen (so wie in meiner Kindheit) einfach wertvoller erscheint. Aber ich halte es schon gar nicht aus, wenn Menschen nicht in der Lage sind, sich innerlich dem anzupassen, was da außen vor sich geht, und ihr Handeln nach diesen veränderten Innerlichkeiten auszurichten. Zeit, mit gutem Beispiel voranzugehen und das eigene Innere nach außen zu kehren! |
Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
Archiv
Juli 2019
|