M. A. Karjalainen
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Tagebuch

# 08/17: Verschwebendes Schweigen oder Woran noch glauben?

20/4/2017

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Seit Dienstagnacht arbeitet's in mir an diesen Worten. Nun habe ich sie doch gefunden und so sollen sie auch da stehen, in diesem, meinem Tagebuch.

Im Tatort "Sturm", der aufgrund des Anschlages auf den Berliner Weihnachtsmarkt vom eigentlichen Ausstrahlungstermin am Neujahrstag auf den gerade vergangenen Ostermontag verschoben wurde, wurden so ziemlich alle meine Zweifel an der Menschlichkeit des Menschen bestätigt. Was da abging und wie das, was da passierte, dargestellt wurde, das hat mich schon sehr betroffen gemacht. Danach blieb eine große Unbestimmtheit, die in ein Hin-und Her-Gerissen-Sein und die Frage, ob es überhaupt lohne, darüber auch nur ein Wort zu verlieren. Mein Ja kam spät, aber es kam.

Die zwischenmenschliche Beziehung des Dortmunder Tatort-Teams um Kommissar Faber (Jörg Hartmann) erreichte den nächsten Tiefpunkt, da kann keiner wirklich mit dem anderen und dennoch sind die vier als Schicksalsgemeinschaft eng zusammengeschweißt. Sie kommen einander gefählich nahe und fliehen einander gleich wieder. Für mich ein Sinnbild der aktuellen Gesellschaft, die den Respekt vor den Grenzen, sowohl den eigenen als auch denen der anderen, verloren hat und daraus eine Sicherheitsdebatte macht unter deren Kuratel das ganze Leben gestellt wird. Diese wird im Plot ebenfalls debattiert und es zeigt sich, dass hier trotz allem keiner sicher vor dem anderen ist.

Ein Unbescholtener wird da mit einem Sprengstoffgürtel und unter der Todesdrohung für seine ganze Familie dazu genötigt, Geld zu verschieben. Dahinter stecken dann nicht die, von denen man eigentlich dachte, dass sie es logischerweis sein müssten, sondern ein ihm ganz Nahestehender. Als alles geklärt ist, führt aber einer von den  für diesen Anschlag Missbrauchten  das irrtümlich angenommene Werk dann doch zu Ende und gibt ihm damit eine Dimension, die so nie gedacht war.

Ich bleibe bewusst kryptisch - wegen jener, die es wagen wollen, das unheilvolle Wirken des Menschen selbst zu besehen. Der Film ist ein Abbild einer aus den Fugen geratenen Welt, die sich im Kleinen wie im Großen abbildet. Für jene, die an das Gute im Menschen glauben, ist er ein herber Tiefschlag, der diese taumeln lässt und schließlich niederstreckt. Selbst die Schwarz-Weiß-Denker unter uns lässt er verloren zurück. Es gibt keine Gerechtigkeit. Nicht diesmal, womöglich niemals mehr.

"Da
vorüberfahrend ER:
ein Sturmbraus, groß und heftig,
Berge spellend, Felsen malmend,
her vor SEINEM Antlitz:
ER im Sturme nicht -
und nach den Sturm ein Beben:
ER im Beben nicht -
und nach dem Beben ein Feuer:
ER im Feuer nicht -,
aber nach dem Feuer
eine Stimme verschwebenden Schweigens."
(1 Könige 19,11 f.  in der Übersetzung von Martin Buber und Franz Rosenzweig)

Diese Worte aus dem "ersten Testament"der Bibel, die die Berufung des Propheten Elia schildern, der davor im vermeintlichen Auftrag seines Gottes ein Gemetzel unter den "Ungläubigen" durchgeführt hat, tauchten in den Stunden nach dem Film immer wieder auf. Diese Stummheit, die von einer unsagbaren lähmenden Stille begleitet war - so wie die Zeit nach der Detonation im Film - führte mich nach einem spontanen, inneren Impuls "Nie wieder Tatort!" ganz nah zu mir. Schwer auszuhalten, die Gewalt, die einen heimsucht, im Innen, im Außen, die eigene, die fremde ...

Der Film bietet keine Perspektive, außer die, dass da einige überlebt haben. Aber wird das Erlebte deren Leben insofern nachhaltig ändern, als er sie zu Reflektierten und Friedliebenden macht? Oder lässt es sie ganz einfach als rachsüchtige Opfer zurück, die den Feind im Außen bekämpfen?

Unsere Antwort könnten wir in einer stillen Stunde in uns selber suchen, dann hätte dieser Tatort des dem Menschen möglichen Wahnsinns doch noch Sinn gehabt.
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# 07/17: Die Tragik des Don Qijote

18/4/2017

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In meinem letzten Tagebucheintrag habe ich mich des Ritters von der traurigen Gestalt bedient. Ich habe ihn in seiner Vision dargestellt ohne der Ambivalenz des Cervante’schen Helden gerecht zu werden.
 
In seinem Wirken ist die vom kleinen Landadeligen Alonso Quijana in die Welt gesetzte Figur des Don Quijote de la Mancha absolut erfolglos. Die Intention des Autors war ja – wenn man den Interpreten folgt - nicht das Schaffen eines neuen Heldenepos sondern dessen Karikierung. Zudem wird Cervantes zugeschrieben, dass er zeigen wollte, wohin die Lektüre von Ritterromanen führen kann.
 
Dennoch lassen sich aus meiner Sicht u.a auch folgende Rückschlüsse für den Weg des Helden ziehen:
 
  1. Jene sind in der Regel aus der Zeit gefallen, im Idealfall sogar ihrer Zeit voraus.
  2. Sie laufen Gefahr, dass sie sich im Kampf mit Windmühlen verlieren anstatt ihrer eigenen Mission zu folgen.
  3. Der tägliche Blick in den Spiegel kann keineswegs schaden, insbesondere die Überprüfung der Tatsache, ob man demselben standhalten kann.
  4. Blendung und Täuschung sind alltägliche Bedrohungen auf dem Weg zum Erfolg. Ihnen folgen, so man sie nicht durchschaut hat, Enttäuschung und Blindheit für das Wesentliche.
  5. In der eigenen Sache kann man auch weit über die Stränge schlagen.
  6. Man wird schnell für verrückt erklärt, was aber auch für die verrückte Zeit sprechen kann, in der man lebt.
  7. Es lohnt sich, die Suche/das Streben in den Dienst eines über sich selbst hinausweisenden Zieles zu stellen.
 
Seien wir geistigen Geschwister des Ritters Don Quijote de la Mancha also in diesem Sinne auch gemahnt und gewarnt, wenn wir unseren Weg zum Wohl für die Welt antreten.
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# 06/17: Auch Bomben haben Väter und der Frieden viele Mütter

15/4/2017

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Dieser Tage wird mir bewusst, wie nahe wir einem nächsten großen (Welt-)Krieg sind. Es ist nicht mehr bloß fünf vor zwölf, es ist bereits der Karfreitag der Welt angebrochen, will mir scheinen. Nun möchte ich keineswegs ins das hysterische Medien-Getöse über die MOAB einstimmen, das in dieser Form der Berichterstattung wiederum nur das aufwertet, was eigentlich ignoriert gehört. Aber ich möchte mich kritisch mit dem auseinandersetzen, was es bedeutet, wenn der aktuelle US-Präsident auf Big Daddy macht.

Aus meiner Sicht gibt es quer über den Erdball - auch in den sogenannten Zivilisationen der westlichen Welt - eine große Masse an Menschen, die ihre Verantwortung für ihr Leben am liebsten abgeben. Eine wachsende Zahl tut dies auch bei demokratischen Wahlen, in dem sie diese entweder verweigert oder weiß wählt. Wäre es da nicht stimmiger, wenn es schon niemanden gibt, der meinen Intentionen entspricht, die Initiative selbst in die Hand zu nehmen? Da gäbe es viele Möglichkeiten, von einer eigenen Kandiatur angefangen bis hin zu einer Einwirkung auf die amtierenden Mandatare und Regierenden durch den Aufbau von Gegenöffentlichkeit. Letzeres könnte man auch als Lobbyismus für Themen, die entweder gar nicht oder mit unzureichenden Informationen an die Öffentlichkeit gebracht werden. Die Hochzeit jener Bewegungen lag sicher ausgehend von den 68ern in den Siebziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts. Das ist auch schon wieder knapp 5 Jahrzehnte her. Aber gerade heute lohnt es, sich den Impuls von damals aufzugreifen und die Macht der weltweiten Vernetzung durch das Internet sowie die Macht der Straße in einer zeitgemäßen Form zu ergreifen. Es ist notwendig und sinnvoll, jene Themen im öffentlichen Raum zu platzieren, die derzeit stiefmütterlich behandelt oder gar totgeschwiegen werden. Und das sind solche, die uns ganz nahe sind, etwa Wohnen, Ernährung, Gesundheit, Mobilität, Bildung und autonomes Leben.

Gerade eben entwickle ich Strategien für mich, die auch die Öffentlichkeit in meiner (nächsten) Nähe erreichen werden. Von dort können sie, ja sollen sie wachsen, sollen den berühmten Schneeballeffekt auslösen und eine kritische Masse erreichen. Mich treibt gerade vorösterlicher Mut an, weniger aus religiöser Sichte denn aus der Sicht der Natur und Ihres Immer-Wieder-Auflebens selbst nach einem langen, harten Winter.

Inspiriert wurde ich dabei von einem lieben Facebook-Freund, der mich mit seinem Posting eines Songs aus dem Musical "Don Quijote" in meine Kindheitstage und zu einem anderen Lied zurückbrachte, das mir damals das Herz rührte. Im Wiederhören erwachte in mir jene momentan verstaubt in einer Lebensecke stehende Leidenschaft, die es mir so oft den Weg zum Großen im Kleinen ermöglicht hat. In diesen Tagen des sich durchsetzenden Frühlings möchte ich die auferweckte Stärke dieses Fühlens nutzen und mich den Vätern aller Bomben entgegenstellen als eine der Mütter eines neuen Friedens.

The Impossible Dream
from MAN OF LA MANCHA (1972)
music by Mitch Leigh and lyrics by Joe Darion


To dream the impossible dream
To fight the unbeatable foe
To bear with unbearable sorrow
To run where the brave dare not go

To right the unrightable wrong
To love pure and chaste from afar
To try when your arms are too weary
To reach the unreachable star

This is my quest
To follow that star
No matter how hopeless
No matter how far

To fight for the right
Without question or pause
To be willing to march into Hell
For a heavenly cause

And I know if I'll only be true
To this glorious quest
That my heart will lie peaceful and calm
When I'm laid to my rest

And the world will be better for this
That one man, scorned and covered with scars
Still strove with his last ounce of courage
To reach the unreachable star
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    Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.

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