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Tagebuch

# 17/15: Dieters Rache für Didi

27/4/2015

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Denn eine Öffentlichkeit, die Dieter nie wirklich ernst nehmen wollte, musste letztlich von "Didi" die Rechnung präsentiert bekommen.
(Stefan Weiss, DER STANDARD, 27.4.2015)
Was für eine Aufregung als Dieter Hallervorden bei der Verleihung der Romys in seiner Dankesrede mit der Aussage auffiel, dass er diese österreischische Lola, die Romy, heim ins Reich führe. Andre Heller protestierte, Moderator Michael Ostrowski persiflierte, in dem er davon sprach “reich ins Heim” gehört zu haben.


Jedenfalls fühlten sich die falschen betroffen, nämlich jene, die es eh schon wissen und die als Opfer gelten. Die, die Dieter Hallervorden laut eigenen Aussagen aber wirklich treffen wollte, nämlich die “Kellernazis” in unserem vielgeliebten Österreich, haben das wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen. Und deren Opferthese (“Österreich ist das erste Opfer Hitlers”) wurde dadurch nie und nimmer erschüttert.


Also stellt sich die Frage, warum da einer sich das antut, und einen solchen Sager cora publico in die Mikrofone und Kameras sagt. Hier möchte ich mich dem klugen STANDARD-Kommentar (siehe Zitat oben) anschließen und darauf hinweisen, dass der Urheber bereits vor Tagen angekündigt hat, durch seine Rede besonders auffallen zu wollen. Nun hat er Zeit seiner Schauspieler-Karriere immer den Dodel gegeben (oder wie er meint: geben müssen), was ihm auch Ruhm, Ansehen und ein gutes Einkommen gebracht hat. Wir alle wissen wie das ist, wenn man auf eine Rolle festgelegt wird und dann mal aus der Rolle zu fallen versucht: die Hausfrau weiß das, der Karriere-Mann, die PolitikerInnen und die LehrerInnen, ja wir alle.


Dieter hat’s auch im ernsten Fach versucht und jetzt, spät aber doch, Erfolg gehabt. Vielleicht auch, weil das was er zu spielen hatte, nicht weit weg ist, von jenen Darstellungen, die er sonst zu bieten hatte. Nur mit dem ernsten Hintegrund einer schweren Erkrankung. Da schauen wir plötzlich anders hin. Wir hätten Didi damals auch nicht als Witzfigur verstehen müssen, sondern als traurige Gestalt, die eigentlich zum Weinen ist. Richtige Clowns berichten ja von diesem Tiefgang ihrer Rolle, der andere zum Lachen bringt, sie selbst aber oft verzweifelt zurücklässt.


Nun hat sich Didi also während seiner Rede zum Rächer für den Dieter aufgespielt und damit Porzellan zerschlagen. Es hat ihm eine zusätzliche Öffentlichkeit gebracht, für ein paar Stunden. Aber es hat die falschen aufgeschreckt - und somit ging’s über die reine Selbstdarstellung aus meiner Sicht wenig hinaus. Trotz seiner Argumente.

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# 16/15: Ostern oder entdecke dich selbst!

7/4/2015

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Religionslehrer bin geworden, weil ich meiner Ahnung nachspüren wollte, dass das Gottesbild, das mir meine Eltern vermittelt haben, nicht stimmt. Ich hatte recht. Nun bin ich schon lange kein Religionslehrer mehr, auch kein Mitglied irgendeiner Kirche. Was mir aber geblieben ist, ist dieser mir in meiner Ausbildung vermittelte Blick auf die Bibel-Gechichten. Es ist ein tiefenpsychologischer und symboldidaktischer. Was für ein Reichtum an Lebensweisheit, der sich da eröffnet, wenn ich diese "Brillen" aufsetze.

Ostern, das Fest der Himmelsrichtung, in der jeden Tag die Sonne aufgeht, steht jedenfalls auch in unmittelbarer Nähe zum Frühlingsbeginn und der Tatsache, dass nach der Tag-und-Nacht-Gleiche der Tag den Sieg hervorgebracht hat. Nichts einfacher als den Jesus-Mythos vom Sieg über den Tod genau da zu platzieren.

Für mich ist im Lauf der Jahre klar geworden, dass die Bibel nicht davon erzählt, dass wir alle Jesus-Kopien werden sollen, die irgendwann am Kreuz enden. Vielmehr liegt in den Gedanken, die von Jesus überliefert bzw. ihm zugeschrieben werden, jene tiefe Einsicht, dass mit jedem von uns ein einzigartiges Wesen in diese Welt gesetzt wurde. Wir sollten erkennen, dass es nicht darum geht als Original geboren zu werden und als billige Kopie zu enden. Nein, es geht vielmehr darum die eigenen Fähigkeiten und Anlagen, die Talente und Begabungen einzigartig umzusetzen. Und dabei brauchen wir keinen Anführer, der uns sagt wie das geht. Es liegt einzig in und an uns.

Was zu Weihnachten begonnen hat, nämlich die Geburt eines einzigartigen Wesens (jede/r von uns), wird mit Ostern weitergeführt (wir erkennen, dass wir in uns alles haben, was wir brauchen, um es in die Welt zu bringen) wird dann 50 Tage später ("Pentecoste") zu Pfingsten der ganzen Welt deutlich. Alle sehen, wie einzigartig sie sind, alle stehen zu ihren Talenten und lassen sie sehen! Feuer und Flamme für das, was einen ausmacht, können wir alle einander verstehen, weil wir diese Weisheit erkannt haben, das wir trotz aller Unterschiede diese eine wundervolle Gemeinsamkeit haben: werden zu sollen, was wir sind! Wenn wir das umsetzen, leben wir auch nach unserem Tod weiter, weil wir mit unserem Sein die Welt verändert haben.
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#15/15: Eine Wand nach der anderen

6/4/2015

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Gestern abend wieder mal Home-Kino mit meiner Frau. Von Zeit zu Zeit durchforste ich Youtube auf Filme, die auf einem deutschsprachigen Sender gelaufen sind, die man aber aufgrund der Ländersperre des unsäglich freien Internets nicht online sehen konnte (nur via SAT oder Kabel). Und gestern hatte ich wieder einmal Glück: Die vor kurzem auf ARD gesendete Verfilmung des Romanes "Die Wand" von Marlen Haushofer. Ich hab das 1963 verfasste Buch vor rund 15 Jahren gelesen, ausgeliehen aus der Hauptbücherei, damals noch in der Skodagasse.

Es hat mich damals fasziniert und befremdet zugleich. Als mich meine Frau gestern um eine kurze Einführung bat, wusste ich noch so viel: Eine Frau fährt mit Verwandten in eine Jagdhütte, als sie am nächsten Tag aufwacht ist sie allein und auf der Suche nach ihrem Anhang stößt sie auf eine durchsichtige Wand, die sie nicht durchdringen kann. Ein Hund ist an ihrer Seite, aber auch der verschwindet irgendwann. Wie's ausgeht, wußte ich nicht mehr.
Soweit die Ausgangsposition.

Schon während des Filmes von Julian Roman Pölsler, der von vielen Naturaufnahmen, von der Stille und dem gelesenen Wort sowie von der Darstellung des Gegensatzes zwischen Natur und Zivilisation getragen ist, entfaltete sich ein buntes, teils chaotisches Gefühlspanorama. In zwei, drei kurzen Pausen zwischendurch, die wir uns an Filmabenden immer gönnen, recherchierte ich im Internet zum Roman und zum Film und zur Autorin. Spannend fand ich, dass es Pölslers Lebensbuch ist, das er seit 1980 verfilmen wollte. Die Rechte hat er erst 2005 von Klaus Maria Brandauer erhalten und dann fast 7 Jahre am Drehbuch eines als unverfilmbar geltenden literarischen Werkes gearbeitet.

Die Rezeption des Buches ist sehr vielfältig - und ich möchte ihr hier - nach dem Sehen des Films - noch meine Gedanken hinzufügen (das Buch habe ich mir gerade in der Uni-Bibliothek bestellt - zum Nochmal- und Neu-Lesen):
  • Die Übertragung der Handlung in die Gegenwart des Jahres 2012 ist aus meiner Sicht nicht notwendig, da sie so Fragen aufwirft wie: Warum hat die Frau kein Handy bei sich?
  • Der einzige Song des Films, den der Regisseur selbst textete, ist schon dessen Interpretation: Freedom is a journey to yourself; für mich eindeutig eine Schwäche, weil das Werk ja viele weitere Ebenen hat als bloß diesen Selbstfindungstrip, nämlich:
  • Das in der wilden Natur lebensgefährliche Weiß: die Protagonostin reist im weißen Kleid an, trägt dieses auch eine Zeit lang;  das Kätzchen Perle ist weiß, wird in weiterer Folge vom Fuchs erlegt - ungeschützt weiß; die weiße Krähe wird von ihren Artgenossen aufgrund ihrer Andersartigkeit ausgestoßen, die Protagonistin füttert sie, der Film endet damit, dass die Hauptdarstellerin ankündigt nun auf die Lichtung zu gehen um die weiße Krähe einmal mehr zu füttern. Andersartigkeit, die gepflegt wird, die der Natur und sich selbst zugemutet wird - bis zum bitteren Ende?!
  • Eine Frau in den Sechziger-Jahren, die alleine den existenziellen Kampf in der Natur aufnimmt, frei von einem männlichen Versorger, sie jagt, sie weidet aus, sie macht das Feuerholz, die schützt das Haus, ...
  • Am Ende sind dann auch alle männlichen Wesen tot: der Hund Luchs (hier hat Pölsler übrigens seinem eigenen Jagdhung ein filmisches Denkmal gesetzt), das kleine Stierkalb und der Mann, der plötzlich auftaucht, in die Idylle eindringt, eben jenes Stierkalb erschlägt und dafür mit dem Leben bezahlen muss; in einer rezitierten Textstelle aus dem Roman ist von der Liebe die Rede die durch die großen (männlichen) Kriege "gestorben" ist. Hat der kriegerische Mann die Liebe aus der Welt vertrieben? Nun ist er jedenfalls beseitigt ...
  • Die Faszination der Natur, nach deren Stille und Ursprünglichkeit sich vor allem die StädterInnen immer sehnen wird durch deren Unbarmherzigkeit relativiert, aus der Faszination eines Traumes vom freien, ungebundenen Leben wird immer wieder ein Albtraum.
  • Der Mensch als ständig denkendes und nicht im Augenblick lebendes Wesen wird uns vor Augen geführt. Dies, so der Film, ist auch sein großes Manko, dass er nicht so existieren kann wie das Tier. Die Protagonistin fällt in depressive Verstimmungen, sie kommt an den Rande des Verrückt-Werdens; ver-rückt worden ist sie allemal, weil der Alltag da draußen nicht mehr dem gewohnten Alltag ihres bisherigen Lebens entspricht und ein Landaufenthalt etwas ganz anderes ist als ein Leben auf dem Lande inmitten der unbeherrschbaren Natur.
  • Eine Wand trennt die Protagonistin vom Rest der Welt: kann sie nicht aus sich raus, kann nichts in sie rein? Die Welt steht still, nichts bewegt sich mehr, Standbilder, wenn sie durch diese Wand blickt. Wer Depressionen kennt, weiß wie die namenlose Hauptdarstellerin fühlt.
  • Anfangs versucht sie die Wand zu durchdringen, mit dem Kopf dagegen, mit dem Fuß, mit den Händen, mit Schreien ... alles umsonst. Ist es bloß eine Wand - oder sind es viele, eine Wand nach der anderen sozusagen, eine Herausforderung nach der anderen, die uns das Leben stellt und die wir zu meistern haben, anstatt einfach ruhig und glücklich leben zu können. Aber wäre das denn das bessere Leben? Wäre es überhaupt Leben? Ein Leben ohne Wände?
Hier mach ich mal Schluss, obwohl es noch manches zu sagen gäbe. Das überlasse ich erst einmal Ihnen!




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    Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.

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