M. A. Karjalainen
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Tagebuch

# 04/17: Alltagssplitter No. 2

26/3/2017

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Seit einiger Zeit werde ich durch zwei unserer drei Jungs wieder in ein längst abgeschlossen geglaubtes Kapitel meines Lebens gezogen: den Fußball. Die beiden sind, da wir in dem schönen Hütteldorf benachbarten Hacking zuhause sind, natürlich Rapid-Fans. Meine Skepsis, ein Match der Grün-Weißen zu besuchen, lag niemals daran, dass ich einst bekennender Austrianer war, sondern an den Karten-Preisen und der Hardcore-Anhängerschaft. Beides halte ich für nicht familienkompatibel.

Heute aber ergab sich eine wunderbare Gelegenheit, unserem Jüngsten seine Lieblingsmannschaft mal ganz nahe zu bringen. Die vom Bankrott bedrohte ältestes Fußballmannschaft Wiens veranstaltete auf der Hohen Warte ein Benefinzspiel gegen Rapid. Wir waren dabei. Die Atmosphäre passte, das Spiel lässt sich wie folgt beschreiben: Vienna konnte nicht, Rapid wollte nicht. Dennoch siegten letztere klar mit 4:0 (3:0) und 6.200 ZuseherInnen spülten 120.000 Euro in die leeren Kassen. Ob das für die morgige erste Gläubigerversammlung reichen wird? Man wird sehen.

Am Heimweg nach dem Spiel erlebte ich im Bahnhof Heiligenstadt folgendes:
Ein schon angetrunkener Rapid-Fan, Mitte Vierzig, versucht sich durch die Sperre vor dem WC durchzuquetschen, was ihm nicht gelingt. Daraufhin wirft er doch die notwendigen 50 Cent ein und schreit lauthals, während er die geöffnete Tür aufhält: "So Leutl'n, jetzt lad' i eich auf a Heisl-Partie ein." Mein Sohn und ich waren die ersten, die unter seinen die Türflügel auseinanderhaltenden Armen durchgehen durften, es folgten noch weitere rund zehn Männer. Er kam als letzter in den Abort und hielt noch eine kurze aber prägnante Brandrede: "In wos fiar ana Wöd leb'ma denn? Z'erst zahl' i 3Euro 70 für a großes Bier und dann schickt mi da Wiat auße auf's Heisl - und da muass i donn no amol 50 Cent peck'n." Grummelnde Zustimmung in der Männerriege.

Und ich denke mir: Recht hat er. In welcher Welt leben wir eigentlich? Und mein inneres Schmunzeln wird von einer heftigen Traurigkeit erfasst ...

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    Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.

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