M. A. Karjalainen
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#74/16: Wie Schnitzler und Ibsen oder Sillanpääs höchst aktuelle Weltsicht

10/7/2016

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In der dieswöchigen Ausgabe der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung findet sich auf Seite 54 im Feuilleton unter dem Titel "Das muss von Finnen kommen" die von Bettina Hartz verfasste Rezension des von meiner Frau Reetta übersetzten und im Guggolz-Verlag erschienenen Erzählung des finnischen Literaturnobelpreisträgers  Frans Eemil Sillanpää "Hiltu und Ragnar".

Bettina Hartz, die sich auch in der Recherche über den Nobelpreisträger und den Hintergrund der Erzählung äußerst sattelfest zeigt, weiß, dass diese klassische Novelle von Zartheit und Einfühlung in menschliches Empfinden  gekennzeichnet ist, "die an Schnitzler erinnert, während die Schilderung der erstickenden bürgerlichen Verhältnisse, zwischen den Generatione, zwischen den Geschlechtern, auf wenigen Seiten die Intensität eines Ibsenschen Dramas entwickelt." Und: "Sillanpää erzählt von der Verstrickung der beiden jungen Leute von innen heraus, in leisen Tönen, vollkommen unsentimental, oft sogar frech und rauh."

Die Stärke dieser Erzählung wird eben besonders durch diese ganz nahe an der Sprache des Schriftstellers befindlichen Übersetzung deutlich, die Peter Urban Halle am 13.4. in der NZZ (S. 38, "Verwirrte Gefühle"), als holprig kritisierte. Meines Erachtens ist diese "Holprigkeit" im Deutschen, so es denn überhaupt auf diese Weise wahrgenommen wird,  eben der Sprache Sillanpääs geschuldet, die sich gegen das Glatte und Ausgebügelte sperrt.  Um es mit den Worten von Sylvia Staude in Ihrer Betrachtung in der Frankfurter Rundschau vom 10. Jänner dieses Jahres unter dem Titel "Im See zur Ruhe legen" zu sagen: "Reetta Karjalainen hat die stellenweise ironisch angereicherte Nüchternheit Sillanpääs in kühl-präzises, zart altmodisches Deutsch übertragen."

Ich hab das Büchlein in wenigen Stunden und fast in einem Zug gelesen. Es ließ mich betroffen und seltsam berührt zurück. Und ich fand Anklänge an das Jetzt, in dem für einen Großteil der Menschen selbst in unseren "hochentwickelten" Ländern die Klassengesellschaft und die daraus resultierende "Sklaverei" (wieder oder noch immer) zum Alltag gehören.
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