Gerade bemerke ich, dass mein letzter Tagebucheintrag vom Sonntag vor einer Woche stammt. Seither habe ich nichts geschrieben. Unvorstellbar. Ich halte sofort inne und schaue zurück. Bei diesem Rückblick dehnt sich die Zeit ganz plötzlich und diese 10 Tage werden zu gefühlten zwei Monaten. Ich nehme meinen Kalender zur Hand, um zu checken, ob tatsächlich all das passiert ist, was mir da so kreuz und quer durch den Kopf schwirrt. Und es ist …
Nach dem erschöpfenden Vatertag begann die Intensiv-Woche mit meiner Theatergruppe im Colearning-Space Wien. Dort galt es an 3 Vormittagen zwischen 9 und 14 Uhr und einem Nachmittag zwischen 14 und 17 Uhr die Arbeit eines Semesters in jene Form zu bringen, die es braucht, um eine gelungene Abschlussaufführung zu gestalten. Es waren intensive Stunden mit den 12 Kids – aber das Miteinander hat sich gelohnt. Unser Auftritt in der Schraubenfabrik am Freitagabend war ein voller Erfolg, führte zu tosendem Applaus und vielen positiven Rückmeldungen. Die Gruppe präsentierte viele selbstentwickelte Szenen, unter anderem „Die Räuber oder Katzenfutter braucht die Welt“, die Hamlet-Dialoge (basierend auf dem Monolog vom Sein und Nicht-Sein), den Erlkönig als szenisches Spiel und als Rap, das Kinderschach, das inspiriert war von einem Widerstands-Grafitto des Kairoer Künstlers El Teneen und ein märchenhaftes Stück namens „Der Stein der Dreisten“. Gerne werden wir die Arbeit im Herbst fortsetzen. Weiters arbeitete ich an einem Beitrag über schulische Inklusion für die Nachrichten-Online-Plattform N21. Dieses Thema galt es auch für meine aktuelle Sendung „Nie-mehr-Schule“ am gestrigen Mittwoch, 22.6. aufzubereiten. Ich führte dazu zahlreiche Telefongespräche und holte diverse Stellungnahmen auch von politischen Parteien ein. Am Dienstagabend der Vorwoche, in der Nacht des Samstag und am gestrigen Abend galt es, mich dem Wahnsinn der Fußball-EM auszusetzen und mit meinen Jungs den Österreichern beim Herumgurken und beim Untergang zuzusehen. Das waren die zugegeben qualvollsten Stunden dieser Tage. Darüber werde ich noch extra berichten, um sie loszuwerden. Sonntagabend traf ich Bertrand Stern und Franziska Klinkigt, um sie für die nächsten Sendungen meines Magazins für alle, die Bildung verändern wollen, zu interviewen. Das waren 3 sehr intensive und inspirierende Stunden, die ich dazu in der Wiener Bleibe von Bertrand im 18. Bezirk verbrachte. Am vergangenen Montag verbrachte ich den ganzen Tag in der Volkshochschule Favoriten um von 31 TeilnehmerInnen des Pflichtschulabschluss-Lehrganges deren Portfolio für Berufsorientierung präsentiert zu bekommen. Alle haben diese Aufgabe positiv bestanden. Die Nacht von Montag auf Dienstag und der Dienstag waren dann der Montage der aktuellen Ausgabe meines Radiomagazins gewidmet und am gestrigen Mittwoch war ich noch bei einer öffentlichen Verhandlung am Wiener Verwaltungsgericht dabei. Da ging es um die Verwaltungsstrafe für eine Freilerner-Mutter wegen Schulpflichtverletzung – und natürlich auch um eine Aktion im Sinne freier Bildungswege. Im kleinen Richterinnen-Zimmer war denn auch kaum Platz für alle Gekommenen. Ja, das war eine sehr intensive Zeit, die da hinter mir liegt. Kein Wunder, dass ich momentan auch ein wenig müde bin. Verstärkt wird dieses Gefühl vom heißen aber leider auch feuchten Wetter. Mit dieser Luftfeuchtigkeit jenseits der 50 Prozent, die da in Wien seit Wochen herrscht, kann ich nur wenig anfangen. Ich fühle mich eher in die Subtropen versetzt, denn ins gemäßigte Klima Mitteleuropas. Aber das ist möglicherweise eben auch nur ein subjektives Gefühl, dass der allgemeinen Wahrnehmung entgegenläuft – wenn ich den Wettermoderatoren im Radio und so manchem Menschen, dem ich begegne, folge.
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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