Ein intensiver Feiertag, dieser 5. Juni 2016. Dessen Bezeichnung Christi Himmelfahrt hat mich zum Titel meines heutigen Tagebucheintrages animiert, obwohl ich mit den Aufgaben, die ich da heute erfülle, nicht unbedingt in Lebensgefahr geraten werde.
Gerade bereite ich mich auf mein Auftreten beim Kapitalismustribunal im Brut Wien am morgigen Freitag und am kommenden Samstag vor. Da werde ich meine Anklagen bezüglich Bildung und Existenzsicherung einbringen. Alle können diese persönlich vor Ort oder via Livestream unterstützen. N21, bei dem ich Mitglied der Redaktion bin, hat dazu im Vorjahr mit Henrik Sodenkamp, einem der InitiatorInnen, ein Interview geführt. Dann steht die Endkorrektur meines Beitrages für den diesjährigen FM4-Wortlaut zum Thema „Fallen“ an, der noch heute bis um Mitternacht an die Redaktion geschickt werden muss. Auf Facebook habe ich mit meinem Eintrag zu Servus-TV („Papa Bulle hat's gerichtet. Kein Betriebsrat daher weiter ServusTV von Mateschitzens Gnaden. :-P“) eine heftige Diskussion angestoßen und auch an anderer Stelle zur Dikussion um die Vorgangsweise von Dietrich Mateschitz beigetragen. Tatsache ist, dass heute Menschen viel mehr ihres (Un-)Glückes Schmied sein wollen als früher. Das dem so ist, dafür hat sicher auch die Gewerkschaft gesorgt, die in einer indvidualisierten Gesellschaft weiterhin sehr kollektiv vorgeht. Diese Individualisierung hat aber auch genau dazu geführt, dass dieses Wirtschaftssystem so funktioniert. Menschen wie Herr Mateschitz sind dessen authentische Verkörperung, aber auch dessen SymptomträgerInnen. Wir alle aber haben es in der Hand, das System zu ändern und damit auch den Herrn über Red Bull – aber bitte nicht in umgekehrter Reihenfolge. Zu dieser Vorgangsweise gibt es die Geschichte von der Hydra. Zudem denke ich, dass es höchste Zeit für eine bedingungslose Grundsicherung in existenzsichernder Höhe ist. Auf dieser Basis kann sich jedeR wirklich möglichst frei bewegen und entscheiden was und unter welchen Bedingungen er/sie arbeiten will. Mein Septiarium, das ich seit Mitte März regelmäßig als persönlichen Wochenrückblick veröffentlicht habe, ist in eine Art Midlife-Crisis geraten und hat daher seit dem vergangenen Wochenende eine Pause eingelegt. Ich sinne darüber nach – auch heute – wie ich den Inhalt von einer Zusammenfassung der Bad News zu einer solchen über die Good News umgestalten kann. Das wird wahrscheinlich noch (eine) weitere Woche(n) dauern. Auf die bisherige Art hat es mir viel Schreibkraft gekostet und war doch bloß eher eine Zusammenfassung der Scheußlichkeiten mit fragwürdiger Wirkung. Und bewirken soll es jedenfalls etwas, nämlich, dass dich jedeR LeserIn dessen bewusst wird, welche Möglichkeiten bestehen, um die Welt zu verändern; von den Notwendigkeiten weiß eh einE jedeR. Daher: Good News! Gestern abend habe ich mit Reetta dem ORF-Livestream gefrönt – mit den bekannten Schwächen: das nämlich immer dann, wenn es besonders unpassend ist (gibt es überhaupt einen passenden Moment?), Pause war. Muss mich jetzt noch mal schlau machen, ob ich für das Fernsehen am Laptop tatsächlich Fernsehgebühren bei der GIS zahlen muss. Im Hinterkopf habe ich da ein OGH-Urteil – oder ist es erst ein Verfahren? – das die Bezahlung dieser Gebühren an ein Fernsehgerät oder eine SAT-Empfangsanlage koppelt … Nun zum Gesehenen: ein Heimatfilm der Moderne, der exzellente SchauspielerInnen unter einem nichts sagenden Titel (Die Fremde und das Dorf) mit einem spannenden Plot zu eindrucksvollen Leistungen auflaufen lässt. In Tragöß in der Steiermark liegt tatsächlich eine Leiche im Keller und durch den Besuch einer Lehrerin aus Italien, die dort mit ihrer Schulklasse einen Erholungsurlaub nach einem Erdbeben verbringt, bleibt auch in dem beschaulichen steirischen Ort kein Stein auf dem anderen. Sehenswert! Aber leider – wie ich gerade feststellen musste - entgegen den Angaben auf der ORF-Homepage nicht in der TV-Thek zu finden. Nun lacht die Sonne beim Fenster herein, die gestrigen etwas mehr als 10 Grad werden heute vom Wetter verdoppelt und ich habe Lust noch eine Runde am Wienfluß zu drehen, bevor ich mich wieder den oben beschriebenen Tätigkeiten widme. Himmelfahrt hin oder her …
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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