Die Karwoche begann mit Terror und Leid. Die Reaktion auf die Terroranschläge am Brüsseler Flughafen und die dortige U-Bahn waren erwartbar - und genau das freut natürlich jene, die die Welt mit diesen Aktionen in Angst und Schrecken versetzen wollen. Menschliche Unmenschlichkeit ist ein Phänomen, das unsere Spezies seit jeher begleitet, ich habe nur das Gefühl, dass wir trotz aller Weiterentwicklung, auf die wir so stolz sind, diesbezüglich immer noch in der Steinzeit stecken. Und zwar auf beiden Seiten, bei den "Guten" und den "Bösen". Diese Schwarz-Weiß-Malerei ist es auch, die jene auszeichnet, die den Terroristen mit Liebe begegnen wollen. Auch sie wollen die einen auf ihre Seite holen; als ob es schon jemals genützt hätte, die einen vom ganz anderen zu überzeugen. Kriege und Missionstätigkeiten zeigen, wohin diese Bemühungen führen. Vielmehr ginge es wohl darum, mal im eigenen Haus zu kehren, also mal anzuschauen, wo wir andere terrorisieren - und warum. Und: die seither wieder verstärkten Sichereitskontrollen verstärken einmal mehr das Unsicherheitsgefühl der Bevölkerung und geben unseren "Beschützern" die Macht weitere Zwangsmaßnahmen einzuleiten, die uns alle betreffen. Auch das sollte uns betroffen machen und dazu führen, dieser Ohnmacht mit der Machtergreifung im eigenen Leben und im eigenen Umfeld zu begegnen. Diese Aktionen führen zu wahrer Stärke, nämlich auch jener der Gelassenheit, und verhindern das ständige Reagieren-Müssen.
Ostern ging dann auch mit zahlreichen Appellen den Frieden betreffend über die Bühne, aber auch für den gilt, dass er nur dort wirklich wirkt, wo jedeR bereit ist, ihn in sich zu entwickeln und in seiner Umgebung in die Welt zu bringen. Traurig gestimmt hat mich der dieser Tage kolportierte Bericht, wonach es eine zwar eine weitere Verbesserung der Lebenssituation der Menschen auf der Welt gegeben hat. Dennoch gelten rund eine Milliarde Menschen als manifest arm, stirbt weiterhin alle 11 Sekunden ein Kleinkind oder Baby und verliert alle 2 Minuten eine Mutter bei der Geburt ihres Nachwuchses das Leben. Hier von Verbesserung zu reden ist reinster Zynismus, da die Gegenmaßnahmen hinlänglich bekannt sind. Dennoch wird weiterhin das Geld etwa lieber in die Waffenproduktion gesteckt als in die tatsächliche Weiterentwicklung der Welt. In diesen Tagen haben auch die "Rückführungsaktivitäten" von Flüchtlingen aus Griechenland in die Türkei seitens der EU begonnen. Die Aufnahme dieser Maßnahme konnte nicht einmal ein Amnesty-Report verzögern oder gar stoppen, der davon berichtet, dass die Türkei auch deRückführung von Flüchtlingen aus ihrem eigenen Land in die Kriegsgebiete Syriens nicht zimperlich ist und daher die Einstufung des Landes als sicherer Drittstaat nicht gegeben sei. Sei's d'rum. Wie soll Europa denn sonst vor dem Ansturm der Vertriebenen wirksam bewahrt werden? Da hat mich ein Video, das in dieser Woche auf Facebook kursierte berührt, als ein Studiogast in einer deutschen Talkshow den sogenannten Flüchtlingsstrom eindrucksvoll veranschaulichte: Er bat 2 Menschen aus dem 120 Personen umfassenden Publikum aufzustehen und meinte, dass diese beiden prozentuell die Anzahl der uns überforderenden Geflohenen ausmachten, wenn wir denn alle aufnähmen. Er selbst fürchte sich nicht, von den beiden zum Hard-Rock bekehrt zu werden, so sie denn Hard-Rock-Fans wären ... Also sollten wir unsere Xeno- und Islamophobie doch mal gründlicher unter die Lupe nehmen. In den USA überlegt man in Republikaner-Kreisen (hier gendere ich mal bewusst nicht), wie man den Super-GAU Donald Trump noch verhindern könne. So erhofft man, dass der Besagte bei der Entscheidung im Juli nicht auf die erforderliche Mehrheit im ersten Wahlgang kommt, womit ab der 2. Runde wieder alle anderen bis dahin noch verbliebenen Kandidaten im Spiel wären. Mal sehen ... Auch zwischen Argentinien und Großbritannien wird's wieder mal brenzlig. Pünktlich zum Jahrestag des 1982 ausgebrochenen und 74 Tage währenden Krieges um die Falkland-Inseln, freut sich der neue Präsident des südamerikanischen Staates, dass die UNO die Hoheitsgewässer seines Landes über die Inselgruppe hinaus ausgedehnt hat. Da nützt es auch nichts, dass bei einem Referendum vor 3 Jahren die Einwohner der Falklands sich mit großer Mehrheit für einen Verbleib beim britischen Empire entschieden haben. Bewusst geworden ist mir in dieser Woche auch, dass Österreich ein paar kleine Ausnahmen bei der Ratifizierung der Europäischen Sozialcharta in Anspruch nimmt, nämlich Art. 29. Alle Arbeitnehmer haben das Recht auf Unterrichtung und Anhörung in den Verfahren bei Massenentlassungen. Art. 30. Jedermann hat das Recht auf Schutz gegen Armut und soziale Ausgrenzung. Art. 31. Jedermann hat das Recht auf Wohnung. Bezeichnend und skandalös! Wie orf.at berichtet, gibt es - zwar noch unkonkrete - Pläne, der sich dem Ende nähernde europäische Geldpolitik mit einem letzten Rettungsversuch das Überleben zu sichern: Ein Geldregen in der Höhe von sage und schreibe € 1300,- pro BürgerIn in Form einer Direktzahlung soll die Inflation endlich zum Leben erwecken ... Leider kein Aprilscherz war die Forderung von Verteidigungsminister Doskozil, mit der er ein Ende der akademischen Diskussion in der Flüchtlingsfrage einforderte. Am Rande der CEDC-Konferenz in Wien schlug er deswegen die sofortige Umsetzung von stärkeren Grenzschutzmaßnahmen vor. Solange die damit von der EU beauftragte Agentur Frontex damit überfordert sei, möge man eine "zivil-polizeilich-militärische Mission“ in die Wege leiten, denn „eine Situation, wie sie voriges Jahr passiert ist, darf kein zweites Mal passieren“, so Doskozil. Angesichts solcher und anderer Ereignisse ist es heute nicht mehr üblich, auf die Straße zu gehen. Nein, man zieht sich lieber in das sehr Private zurück. Gut, dass es jetzt den nächsten Meilenstein der Virtual Reality gibt, bei der die Entwickler nur die Sorge haben, dass durch die dabei geforderte Bewegung Einrichtungsgegenstände zu Bruch gehen und die Spielenden sich verletzen könnten. Laut orf.at beginnt damit nun der "Vormarsch der Unterhaltungsbranche in unendliche Weiten".
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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