Whose woods these are I think I know. Heute ist der perfekte Wintertag. Ich hatte lange schon nicht solche Freude am Draußensein. Gut, dass sich der Schnee entschieden hat, mal an einem Samstag Wien zu beehren. Am Vormittag war es ja noch nicht so weit, dennoch nutzten wir die seit einer Woche vorhandene Schneedecke um nochmals Rodeln zu gehen, diesmal war die ganze Familie dabei. Es war ein Riesenspaß. Wir umrundeten den Sender Himmelhof und machten zwischendurch drei Mal Station. Die nutzen unsere Jungs um ihre "SnowJets" in Fahrt zu bringen. Auf dem Heimweg begann es dann tatsächlich wieder zu schneien. Dieser Schneefall hält zum Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, nunmehr seit 11 Uhr vormittags, also rund 8 Stunden an. Daher nutzte ich diese Möglichkeit zu einem "einsamen" Spaziergang vor dem Abendessen. Es ist so schön, wenn die Welt plötzlich stiller wird, wenn sie langsamer wird, werden muss. Selbst die ÖBB-Busse nahmen den Kreisverkehr diesmal sehr bedächtig und auch die meisten Autofahrer ließen sich von den unaufgeräumten Straßenverhältnissen in ihre Schranken weisen. Auf den Seitenwegen etwas abseits der dichtbefahrenen Hauptstraßen war ich dann in der beginnenden Nacht mit mir und den Flocken allein. Ich blieb immer wieder stehen, um die Gegenwart zu genießen. Der zugefrorene Halterbach, die Spuren jener, die vor mir unterwegs gewesen waren - mit und ohne Hund - und das Fallen der Flocken - alles hinterließ dieses Gefühl der Zugehörigkeit, das ich im Alltag, in einer von Menschen zu der, wie sie ist, gemachten Welt sträflich vermisse. In diesem Moment überkam mich die Lust, dieses Leben noch heute abend gebührend zu feiern. Ich kehrte also in die Zivilsation zurück, eines meiner Frost'schen Lieblingsgedichte rezitierend. Auf ihn bin ich übrigens durch den Film "Dead Poets Society" gestoßen, in dem er mit einem anderen meiner Lieblingsgedichte, nämlich mit "The Road Not Taken" präsent ist. Ich betrat die grelle Halle eines naheliegenden Supermarkts und kaufte für Reetta und mich noch eine Packung Bio-Lachs. Trotz einer kleinen "Katastrophe", die mich zuhause unser Backrohr betreffend erwartete und mich zuerst in Rage versetzte, also alte Muster aufbrechen ließ, genossen wir letztendlich dieses gechmackvolle Abendmahl mit getoastetem Schwarzbrot, Zitrone, Senf und Kren sowie einem Glas ausgezeichneten Grünen Veltliners. Denn: Es gibt immer nur den gegenwärtigen Augenblick, den es nicht zu versäumen gilt. Das Backrohr hat bis morgen Zeit, wenn's dann noch wichtig ist ...
0 Comments
Your comment will be posted after it is approved.
Leave a Reply. |
Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
Archiv
Juli 2019
|