Seit einigen Monaten arbeitet es in mir. Seit einigen Monaten spüre ich den Wunsch meine "verschiedenen Leben" ein wenig auseinanderzuhalten, auch wenn sie doch sehr eng zusammengehören. Nach einigen Diskussionen mit mir selbst (Reetta fragte mich in diesen Momenten oft: Woran denkst du gerade?, aber ich behielt es als Geheimnis für mich) und vielen Tauchgängen in meine Gedanken- und Gefühlswelt habe ich mich am vergangenen Wochenende entschieden.
Meine Aktivitäten als Dichter - so auch diese Website - publiziere ich ab sofort unter dem Namen "M.A. Karjalainen". Alles andere, nämlich meine Bildungsaktivitäten für junge Menschen und ihre BegleiterInnen sowie meine diesbezüglichen Fachblogs und -bücher betreibe ich weiterhin unter meinem "bürgerlichen" Namen Michael Karjalainen-Dräger. Für mich war es wichtig, der künstlerischen Seite meines Wesens den ihr zustehenden Raum zu geben. Für mich war es ebenso wichtig, dass der Name für diesen Raum einer ist, den alle mit mir in Verbindung bringen können. Daher war schnell klar, dass der von meiner Frau und mir bei unserer Eheschließung vor mehr als 5 Jahren für uns und unsere Kinder gewählte gemeinsame Familienname eine wichtige Rolle spielen wird. Die Tatsache, dass ich seit ich Reetta kennen gelernt habe, ein "finnophiler" Mensch bin, hat das ganze erleichtert. Blieb also noch die Frage nach dem, was ich dem "Karjalainen" voranstellen will. Da gab's die Idee meinen Vornamen zu "finnisieren", also etwa in Mikael, Mikko, Mikka oder ähnliches. Das hat bei näherer Betrachtung aber nicht gepasst. Dann kamen mir die Initialen meiner drei Taufnamen M(ichael) A(lbert) C(hristian) in den Sinn, also MAC Karjalainen. Nö, das klang mir denn zu schottisch oder zu amerikanisch (im Sinne eines großen Fastfoodunternehmens oder des Helden meiner längst vergangenen Jugendjahre MacGyver, der mir bei heutiger Betrachtung als Vertreter der amerikanischen Kolonialisierung zunehmend unsympathisch geworden ist). Und schließlich spielte ich seit dem Jahreswechsel mit den Initialen M und A. Einerseits um meinem Vater Albert die Ehre zu erweisen, dem ich mein Leben und trotz oder gerade wegen seiner herausfordernden Persönlichkeit so manche Lehre verdanke, andererseits um auf einen von mir persönlich sehr geschätzten finnischen Mulit-Künstler M.A. Numminen zu referieren, der auch einige seiner Arbeiten als Schriftsteller und Sänger in deutscher Sprache verfasst und mit einer Vertonung von Wittgensteins "Tractatus Logico-Philosophicus" in meinem Geburtsjahr als damals 26-jähriger seinen ersten Achtungserfolg eingefahren hat. Ja, damit starte ich also ab sofort in mein Künstlerleben mit meinem Künstlernamen M.A. Karjalainen. Möge die Übung gelingen!
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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