Die Dynamik des Morgens nutzend habe ich heute meine Silvester-Geschichte endlich fertig korrigiert und online gestellt. Es war insofern eine schwere Geburt, als die Zeit fürs konzentrierte Überarbeiten nicht da war, so lange die ganze Familie zuhause war. Das ist mit heute anders. Nach und nach gehen die Jungs wieder ihren außerhäuslichen Tätigkeiten nach, der jüngste macht den Anfang, der mittlere wird ab Donnerstag wieder im Einsatz sein und unser ältester dann ab Montag. Meine Frau startete ja auch schon gestern mit ihren Sprachkursen – und ansonsten ist sie mit zwei Übersetzungsprojekten voll ausgelastet. Dass wir uns ein Büro teilen, das noch dazu in unserer Wohnung liegt, macht die Sache aus meiner Sicht sehr angenehm. Wir sehen uns regelmäßig, können mal ganz spontan eine gemeinsame Pause machen und vor allem dem Luxus eines gemeinsamen Mittagessens frönen. Mal kocht sie, mal ich.
Auch meinen Fortsetzungsroman, den ich mit Jahresanfang starte und der wöchentlich als „weekly story“ von Kapitel zu Kapitel fortgesetzt wird, werde ich erst in den nächsten Tagen überarbeitet haben. Gestartet habe ich das Projekt von „Peter und die Wolf“ schon im März 2015, aber über ein erstes Kapitel bin ich aufgrund anderer Prioritäten nicht hinaus gekommen. Das soll sich jetzt ändern, obwohl ich wieder einige Tage Verspätung habe. Aber: Kapitel 1 soll bis 6.1 online sein und Kapitel 2 dann bis 10.1. folgen. Danach wieder alle Wochenenden ein weiteres Kapitel. Für mich insofern spannend, als es für mich als Autor so zwischen drin keine Änderungen geben kann und auch eine Gesamtüberarbeitung nach Fertigstellung nicht mehr möglich ist. Gut möglich aber ist, dass es dann neben dieser Online-Fassung eine überarbeitete Buch-Fassung geben wird. Mal schauen, was draus wird. Das Nachhausekommen aus dem Schnee ist für mich immer etwas Besonderes. Gut, dass ich ins Weiß raus musste, um unseren Jüngsten aus dem Kindergarten zu holen und gut, dass es ein Stück des Weges ist, um ihn nach Hause zu bringen. Also hatte ich die Gelegenheit in dieser klimagewandelten und erwärmten Welt an einem vom eisigen Südost-Wind noch saukälter gemachten Nachmittag den leichten Schneefall zu genießen. Meine Schritte wurden von mal zu mal langsamer und so versäumte ich die S-Bahn und kam um gute 10 Minuten zu spät in den Kindergarten. War nicht so optimal, da die Betreuerin heute Morgen klar und deutlich gesagt hatte, dass die Kinder pünktlich abgeholt werden müssen. In diesen Tagen ist nämlich nur eingeschränkte Betriebszeit, wogegen ich innerlich schon bei der Verkündung Widerstand empfand, der sich nun quasi durch die Hintertüre Bahn gebrochen hatte. Auf dem Heimweg machten mein Junge und ich noch einen kleinen Einkauf und ich begleitete ihn danach noch in den Park vor der S-Bahnstation, so dass er noch „stapfen und wischen“ konnte. Bei den ersten Schritten sagte er etwas verblüfft: „Es kracht in meinem Körper – was ist das?“ Ich überlegte kurz und bemerkte dann auch dieses „Krachen“ in mir, das eigentlich das Knirschen war, das jeder Schritt verursachte und das tatsächlich nicht zu hören sondern zu fühlen war. Genial welch gute Wahrnehmung Kinder haben und wie sie alles in ihre Worte fassen. Nun also noch zum Nachhausekommen: Auf dem Weg von der S-Bahn zu unserer Wohnung war mir dann doch schon richtig kalt. Ich erinnerte mich einer Erzählung meines Religionslehrers in der AHS, der einmal – ich weiß nicht in welchem Zusammenhang – von einem Mann erzählte, der davon berichtete, dass man dann, wenn man so richtig friert, spürt, dass man wirklich lebt. Eine interessante Erkenntnis. Heute versuchte ich mich darauf einzulassen, verlangsamte meine Schritte, atmete tief durch und – spürte mich leben. Wow! Mein Kleiner war sowieso voll des Lebens und so konnten wir beide diesen viertelstündigen Weg vollends genießen. Das Ins-Warme-Haus-Kommen war dadurch auch besonders intensiv. Ausklingen ließ ich diese Erfahrung mit einem heißen Tee und einem Stück vom Mohnstrudel, während die drei Jungs noch die letzten selbst gemachten Weihnachtskekse verzehrten und meine Frau bereits bei einem ihrer Kunden weilte. Da kann man den Schrecken wegstecken, dass eine monatliche regelmäßige Zahlung in der Höhe von knapp € 400,- überraschenderweise mit 31.12.15 geendet hat – und sich die dafür zuständigen Stellen die Schwäche leisteten, sich nicht darum zu kümmern – und wir uns die Nachlässigkeit erlaubten, uns auf ebendiese Behörden zu verlassen. Meine Frau ist dran, doch aus unserer Erfahrung dauert ein neuerlicher Antrag wahrscheinlich einige Wochen. Vielleicht auch eine Chance von diesen Futtertrögen wegzukommen und noch ein bisschen mehr Freiheit zu bekommen. Obwohl – zustehen würde uns die Zahlung. Na ja, schauen wir, was das Leben bringt. Die Gelassenheit des Jahresanfangs möchte ich mir dadurch nicht verderben lassen, zumal ich hier großes Lernpotential verspüre.
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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