Nun ist es also offiziell soweit, was der Boulevard bereits seit Monaten von Österreichs Dächern pfeift: Das Match K. gegen K. ist nach einer langen Zeit nervigen Vorgeplänkels eröffnet. Aber: es geht auf der persönlichen und damit emotionalen Ebene weiter. Sachlichkeit lässt sich auch jetzt nur mit der Lupe finden. Beide reden davon, dass es die ÖsterreicherInnen satt hätten, sich mit den Befindlichkeiten der PolitikerInnen zu beschäftigen, es ginge darum, endlich zu arbeiten. Aber beide stellen momentan im Stundentakt ihre Gefühlslage ins Schaufenster der mehr oder weniger interessierten Öffentlichkeit. Und beide mimen den starken Mann, dass selbst dem Chef der FPÖ kaum Raum für seine Inszenierung bleibt.
Womit wir beim Wort "Inszenierung" wären. Das politische System unseres Landes hat viele, viele Baustellen, die es durch eine "gute Story" zu übertünchen gilt. Worum es wirklich geht, interessiert die Verantwortlichen nicht wirklich. Sie leben bereits seit geraumer Zeit in einer Parallelwelt, die nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Noch allerdings wiegen sich zu viele BürgerInnen in der Sicherheit, dass sie dann besser überleben, wenn sie weiter funktionieren und so gut wie möglich mitspielen. Da wird dann auch fleißig bei der Inszenierung diverser Krisen mitgemacht, sei es jene der Flüchtlinge, der Sicherheit oder der Finanzen. Solange noch was auf dem Teller liegt, der Strom noch aus der Steckdose kommt und Internet, PC, Handy sowie TV-Gerät reibungslos ihre Arbeit tun, kann "uns" der Rest der Welt am Arsch vorbeigehen. Apropos Arsch: Wie wäre es, wenn sich die Verantwortlichen endlich mal auf denselbigen setzen, um ihre Arbeit zu tun für die sie von uns bezahlt werden? Wie wäre es, wenn die von uns gewählten Mandatare sich mal ihren WählerInnen verpflichtet fühlten? Wie wäre es, wenn das Parlament endlich seine Arbeit aufnimmt, um Beschlüsse über alle Parteigrenzen hinweg im Sinne der Bevölkerung zu machen, die die Regierung dann umzusetzen hat? Wie wäre es, wenn wir das in die Jahre gekommene demokratische Mehrheitsprinzip in Richtung Konsent oder gar Konsens weiterentwickelten (nicht in Richtung Totalitarismus und Diktatur), um nicht ständig GewinnerInnen und VerlierereInnen zu produzieren? Wie wäre es, wenn das Volk seine Macht ergriffe, die ja von ihm ausgeht, und das seine dazu tut, dass etwas weitergeht im Staate Österreich? In diesem Sinne ist es höchst an der Zeit, dass wir alle (ich meine wirklich uns alle und nicht nur die gewählten PolitikerInnen, an die viel ihre Stimme abgeben um dann wieder 5 Jahre zu schweigen bzw. nur hintherum zu meckern), unseren Hintern und unser Hirn in Bewegung setzen und im Sinne der gebührenden Sachlichkeit die Problemtrance überwinden, um endlich an Lösungen für die Fülle an Herausforderungen der Gegenwart im Sinne von "act local - think global" zu arbeiten. Das wünsche ich mir von einem Volk und den von ihm gewählten Verantwortlichen. Und keine weitere Inszenierung, so wie der schon seit Monaten nervende Kampf K. gegen K. .
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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