M. A. Karjalainen
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Route 55
A journey through a new year of my life

Tag #90

23/5/2020

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Wochenende, nach Feiertag und Fenstertag. Ich liebe die Freitagabende, und diesen ganz besonders. Doch bevor ich darüber schreibe, muss ich noch etwas vom letzten Lebenstag ergänzen. Meine Liebste war bei ihrer seit Tagen laufenden Erforschung von Möglichkeiten zum nachhaltigen Ab-Hof-Verkauf auf einen neuen Anbieter direkt in unserer Nachbarschaft gestoßen. Da wir Wein von unserem Lieblingswinzer holen wollten (und erstmals seit Monaten auch wieder im Winzerhof vorbeikommen konnten und ncht beliefert werden mussten), konnten wir gleich einen Abstecher dorthin machen. Zuerst aber deckten wir und mit Rot- und Weißwein sowie Rosé für die Woche ein, bekamen nach einer ausführlichen Plauderstunde noch einen Stamm wunderbar duftende Kamille geschenkt, und schoben unsere Räder dann drei Häuser weiter, um uns schlau zu machen. Zuerst war niemand anwesend, das Hoftor offen, aber eben niemand im Haus. Im auf der dem Hof gegenüberliegenden Entnahmestelle herrschte Leere, auch der Kühlschrank für die Eier war ohne Inhalt. Wir wechselten erneut die Straßenseite, ich versuchte via Handy eine Telefonnummer herauszubekommen, doch vergebens. Als wir unverrichteter Dinge wieder aufbrechen wollten, kam ein junges Paar von gegenüber auf uns zu. Wir konnten nicht nur einen Zehnerpack Eier mitnehmen, sondern auch die gewünschten Infos. Schon demnächst werden wir hier auch saisonales Gemüse und Obst beziehen können, das nachhaltig angebaut wird. Ein Segen. Zuhause angekommen bekam die Kamille ihren neuen Platz bei der Brombeerhecke, auch die Heidelbeere wurde nochmals versetzt, sollte jetzt aber an der richtigen Stelle stehen.

Und nun zu den ersten Stunden dieses neuen Lebenstages, die ich mit meinem jüngsten Sohn verbrachte. Das Lagerfeuer im Feuerkorb wurde entzündet, es brannte vorzüglich. Dann kam ich auf die Idee, noch ein Spiegelei auf der Schaufel zuzubereiten, entschied mich dann aber, das geerbte Bundesheergeschirr aus einer der Kisten im Abstellraum herauszukramen und es als Pfanne zu benützen. Als ich alles vorbereitet hatte, begann es zu nieseln. Ich schickte meinen Jüngsten um einen Regenschirm, um das Wasser, das vom Himmel fiel, vom Feuer fernzuhalten. Dann setzte ich die Pfanne auf, schlug drei Eier hinein und versuchte die Spiegeleier von beiden Seiten anzubraten, was nicht gelang. Immerhin wurde daraus dann eine leckere Eierspeis, die wir mit Toastbrot verzehrten. Trotz Regenschirm hatte das Feuer gelitten, die Holzstücke glosten bloß noch und es rauchte gewaltig. Ich musste gegen anfänglichen Widerwillen alle meine Pfadfinderkünste aufwenden, um den widrigen Umständen erfolgreich zu trotzen. Es machte entgegen meiner ersten Erwartungen auch eine Menge Spaß, mich meinem Sohn von meiner besten Seite zu zeigen. Wir saßen noch knapp zwei Stunden im Nieselregen beim Feuer, ich las ihm aus der Unendlichen Geschichte vor, wir plauderten über dies und das, ehe er sich in sein Zelt am Dachboden zurückzog.

Ich ließ das Feuer und auch den Abend draußen verglimmen. Der Amselgesang erinnerte mich an meine Kindheit in einer kleinen Mietwohnung im fünften Bezirk der Hauptstadt, mein Zimmer, das ich mit meiner jüngeren Schwester teilte, ging nach hinten in einen begrünten Innenhof hinaus und ich genoss es schon damals, dem Abendlied der gefiederten Freude zuzuhören. Es vermittelte mir einmal am Tag (zumindest in der warmen Jahreszeit) das Gefühl von Freiheit und Gelassenheit in sehr, sehr herausfordernden Zeit.

Kurz vor dem geplanten Schlafengehen brach plötzlich ein heftiger Sturm los, ich musste die Glut im Feuerkorb schleunigst löschen, wenig später prasselte ein schwerer Gewitterregen hernieder und ich flüchtete mich in unsere Hofeinfahrt unters Dach. Mein Sohn rief mir vom Dachboden aus zu, ich bat ihn nochmals zu überlegen, ob der die Nacht wirklich da oben in seinem Zelt verbringen wollte, er bestand darauf. In der nächsten Zeit lauschte ich bedächtig dem herrlichen Regen und freute mich an diesem kostbaren Nass, das auch unserem Garten gut tun würde.

Gegen ein Uhr übersiedelte unser Jüngster zurück in sein Zimmer und in sein Bett.

Am nächsten Vormittag war Putzen angesagt – und ich fand das von unserem Ältesten vermisste Smartphone hinter einem Bücherregal, nahe jenes Fensterbretts, an dem er es allabendlich abzulegen pflegte. Damit ar auch dieses Problem erfolgreich gelöst.

Nach einem schnellen Mittagessen entschloss ich mich, den Biervorrat aufzufüllen, standen doch zwei Nachmittage mit Übertragungen aus der Deutschen Fußballbundesliga am Plan. Mein jüngster Sohn begleitete mich – und neben Bier landeten auch drei Tafeln Schokolade im Einkaufswagen. Jetzt mussten nur noch spannende Spiele her – und dem Glück wären keine Grenzen gesetzt.

Nach sehr ansehnlichen Spielen und einem guten Abendessen brach ein noch heftigerer Gewitterregen as am Vortag über uns herein, die von meiner Liebsten frisch geputzten Fenster – und auch sie – litten stark. In unserem Garten schossen richtige Bäche über Pflaster und Wiese, der Bambus bog sich im Sturm, ich fürchtete, dass er bräche. Aber er wäre ja kein Bambus, wenn er dem Toben des Windes nicht standgehalten hätte.

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    Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre.

    Es freut mich sehr, wenn Sie, wenn du, liebe Leserin, lieber Leser auf diese Weise zum Mitwisser und Mit(er)leber wirst.

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