Der Lebenstag beginnt mit Teil 2 meines Workshops zur Digitalisierung für Menschen im elementarpädagogischen Berufsfeld, es ist ein gelungener Abend, der alle inspiriert. In der Arbeit mit jungen Menschen gilt es aus meiner Sicht die richtige Dosis an Digitalem zu finden, es als Ergänzung zu verwenden und Kinder dazu zu animieren, sich nicht aufs Konsumieren zu reduzieren, sondern aufs konkrete kreative Gestalten mit Hilfe digitaler Medien.
Nach diesem zweiten fast dreistündigen Zoom-Workshop innerhalb von 24 Stunden freue ich mich auf einen chilligen Abend im Garten, atmen, Sternderl schauen und ein gutes Glas Wein trinken. Um 23 Uhr bin ich im Bett. Der Morgen dann stressiger als mir lieb ist, es gilt E-Mails zu beantworten, eine Lernstunde mit meinem Jüngsten zu absolvieren, der Prüfungsschule noch letzte Details zu senden und – nachdem der Vorstand des Fußballklubs am Vorabend entschieden hat, die Kinder- und Jugendtrainings unter strengen Auflagen wieder aufzunehmen, auch noch die Eltern über meinen Trainingsplan zu informieren. In meinem Perfektionismus gurke ich mit der Veröffentlichung der diesbezüglichen Infos knapp zwei Stunden herum. In der Mittagspause fahre ich mit meinem Jüngsten Erde für unser Beet kaufen, das wir schon vor zwei Jahren angelegt haben und das wegen des neu gebauten Hochbeets bislang das Nachsehen hatte. Nun gilt es aber die Tomatensetzlinge aus den Töpfen auszupflanzen – und das am besten am kommenden Feiertag. Danach mache ich noch eine Runde in die Apotheke, um Zitronensäure für den Hollerblütensirup zu erstehen. Ich mach daraus gleich eine kleine Radrunde durch Wald und Feld, was mir sehr gut tut. Am späten Nachmittag kommt dann ein guter Freund zu Besuch, den ich schon ewig nicht mehr gesehen haben. Mit dem nötigen Abstand kommen wir uns sehr nah, berührende Geschichten, feine Gedanken und am Ende die Freude auf ein baldiges Wiedersehen. Schön von ihm zu hören, dass er und seine Familie beschlossen haben, bei einer möglichen Impfpflicht nicht mitzumachen. Da meine Liebste abends politisch unterwegs ist, muss ich mich in der Diskussion mit unserem Ältestenwegen seines Zuspätkommens alleine zurecht finden. Ich merke, dass mir da an diesem Abend die Nerven fehlen und kürze die Sache radikal ab. Zumal mein Wunsch, er möge sich doch mit einem einfachen Satz dafür entschuldigen, gleich wieder in Grundsatzdiskussionen auszuufern beginnt. Und darauf habe ich am Vorabend eines Feiertags wirklich keine Lust. Unzufrieden zieht er ab, aber es ist wenigstens Ruhe.
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Route 55
Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre. Archiv
Februar 2021
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