„Wie ich lernte bei mir selbst Kind zu sein“ – die Empfehlung meines ältesten Freundes: eine Verfilmung eines Buches von André Heller mit stark autobiographischen Zügen, aus meiner Sicht gut gelungen und mit wunderbaren schauspielerischen Leistungen, vor allem von Karl Markovics (wie nicht anders zu erwarten) und dem jungen Valentin Hagg (der mich sehr beeindruckte). Ansonsten viel Heller, Ver-rücktes, Phantasie-volles und Abgründiges. Einige seiner Lieder sind mir im Ohr, viele seiner Shows kenne ich vom Hören-Sagen, ich weiß, dass er die Urania-Puppenbühne übernommen hat, aber ich wusste nicht, dass er eine bedeutende Rolle bei der Vorbereitung der Fußball-WM in Deutschland spielte. Ein Tausendsassa.
Aus dem Film selbst blieb mir ein Zitat im Gedächtnis. Es stammt von Perikles und lautet: „Das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ Bei meiner Recherche stieß ich auf zwei Variationen, nämlich: „Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut“ bzw. „Zum Glück brauchst du Freiheit, zur Freiheit brauchst du Mut“. Es war ein gelungener gemeinsamer Filmabend mit meiner Liebsten auf unserem roten Outdoor-Sofa, ich blieb dann noch – trotz leichten Regens - bis knapp nach Mitternacht unter freiem Himmel und ließ meiner Phantasie freien Lauf, träumte zu den Sternen hin und fühlte mich mutig und frei. Eine gute Basis für die nächsten Herausforderungen. Aufgrund des feuchten und kühleren Wetters fand die Morgenmeditation erstmals indoor statt, aber Dario ließ sich auch die nicht entgehen und begleitete mich ins Innere auf meinem Schoß sitzend und laut schnurrend. Fürs Mittagessen bereitete ich für die Familie Semmelknödel (nach Omas Rezept) und eine Champignonsauce (diesmal nicht mit Creme fraiche oder Sauerrahm, sondern mit einer Bechamelsauce) zu. Zwischendurch musste ich die Zivilcourageworkshops für Freizeitpädagog*innen nochmals umorganisieren, da es gelungen war, einen Veranstaltungsort für die Julikurse zu finden, aber zu nochmals geänderten Bedingungen. Nach jeweils 2 Stunden sei eine einstündige Pause zur Desinfektion und zum Lüften abzuhalten, die Kurse würden demnach von 8-10, von 11-13, von 14-16 und von 17-19 Uhr stattfinden. Na bumm. Aber was bleibt mir über, wenn ich mein Einkommen wieder in geordnete Bahnen lenken will. Am Nachmittag ein wenig Schul- (mein Jüngster lernte das schriftliche Dividieren und stellte sich von Anfang an sehr geschickt an) und Gartenarbeit, vor allem die auch heuer wieder krass wuchernde Amerikanische Goldrute musste mit Butz und Stingel entfernt, also entwurzelt, werden. Die Übung gelang. Während des Kochens für das Mittagessen, hatte ich auch Brot in den Ofen geschoben, ich fand es um 17.30 Uhr völlig durchgebacken, zwar durchaus essbar, aber ungewürzt, hatte ich doch – wie mir erst jetzt bewusst wurde – dem Teig weder Salz, noch Brotgewürz und auch keinen Essig hinzugefügt. Merde, wie der Chef de Cuisine sagt. Das zusätzliche Problem war, dass es galt um 18 Uhr bei der Besprechung des Fußballvereins dabei zu sein und bis dahin auch noch das Abendessen (mit Brot!) vorzubereiten war. Ich sprang aufs Rad und hatte Glück, denn unser Greißler konnte mir den letzten Wecken verkaufen. Ich konnte noch ein schnelles Abendessen einwerfen, meine Liebste hatte die beiden restlichen Knödel geröstet und mit Ei verfeinert, schmeckte herrlich – und es war frevelhaft, dass ich sie nicht so wirklich genießen konnte. Aber immerhin war ich dann pünktlich bei der Sitzung.
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Route 55
Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre. Archiv
Februar 2021
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