Über Facebook war ich auf die virtuelle Bibliothek der Arbeiterkammer Niederösterreich gestoßen. Ich wurde kostenlos und pfeilschnell Leser und entschied mich nach kurzer Suche, zur Schonung meiner Augen, die vom vielen Arbeiten am Computer schon recht müde waren, für ein Hörbuch. Einer meiner zahlreichen Lieblingsautoren ist Hakan Nesser, ich wählte den Titel „Am Abend des Mordes“ und stellte bald fest, dass ich dieser Werk schon gelesen hatte. In der Darbietung von Dietmar Bär, der den Kommissar Freddy Schenk im Tatort Köln spielt war es aber wunderbar anzuhören.
Die Nacht war wohl auch wegen der Story unruhig, am morgen überfiel mich, unserem Kater Dario gleich, ein leichtes Unwohlsein, das meine Stimmung erheblich trübte. Eine Mischung aus Nervosität, Angst und Bauchgrimmen hielt den ganzen Tag über an. Da ich kein Mann bin, der sich deswegen ins Bett legt – und die Fülle meines Lebens eine solche Auszeit auch nur im äußersten Notfall ermöglicht – ging ich meinem Tagwerk nach. Eine wesentliche Aufgabe war es, meinem Jüngsten die Möglichkeit zu geben, sein selbstgestecktes Ziel zu erreichen, nämlich das kleine Einmaleins einmal vollständig durchgearbeitet zu haben. Und er schaffte die Sache noch vormittags, womit er sich seine Belohnung, die neuen Tischtennisschläger, sichern konnte. Und dann ging‘s gleich ans erste Match, das ich diesmal in 3 hart umkämpften Sätzen gewann. Ich war begeistert von den neuen Spielgeräten, da sie mir Schläge ermöglichten, die ich schon lange nicht mehr geschafft hatte. Aber auch mein Junior konnte den einen oder anderen Superschlag landen und mich damit überraschen. Aufgrund unserer Begeisterung kamen wir verspätet zum Mittagessen, was meiner Liebsten ziemlich auf dem Magen schlug. Zudem kritisierte Sohn Nr. 3, dass die „Bärenbutternudeln“ diesmal mit Bröseln ohne Sardellen auskommen mussten, obwohl sie gekauft worden waren. Grund war auch diesmal unser Mittlerer, der Feinspitz, der sich lieber Pesto über die Nudeln leerte, als geröstete Semmelbrösel. Und auch ich trug meinen Teil zur deswegen kurz danach und während des Essen auftretenden Auseinandersetzung bei, hatte ich doch moniert, dass rund ein Viertel der „Sardellenbrösel“ regelmäßig übrig bliebe, weil nicht alle mitäßen. Es wurde eine fruchtbringende Streiterei, da auch andere Essensthemen auf den Tisch kamen und Neuregelungen für die Speiseplanerstellung und die Einkaufsliste sowie besondere Essensbedürfnisse beschlossen wurden. Der Praxistest in der kommenden Woche wird zeigen, wie tragfähig diese sind. Der von den Meteorologen angekündigte Regen setzte nachmittags nur spärlich ein – und wurde entgegen den Vorhersagen auch zum Abend hin bzw. über Nacht nicht stärker, sondern ebbte schon am späten Nachmittag vollkommen ab. Die Trockenheit nimmt damit leider schon sehr früh im Jahr erhebliche und lebensfeindliche Ausmaße an. Vor dem Abendessen nahm ich mir noch ein fünfzehnminütiges Timeout im kühlen und feuchten Garten, sog die vom Regen duftende Luft tief in die Lungen und machte eine Runde durch unser kleines, feines Grün, um zu entdecken, was uns die Natur dennoch schon beschert hatte: ein wahres Wunderwerk, das wir Menschen tagtäglich mit Füßen treten und uns damit selber „das Wasser abgraben“ (auch im wahrsten Sinne des Wortes.)
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Route 55
Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre. Archiv
Februar 2021
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