M. A. Karjalainen
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Route 55
A journey through a new year of my life

Tag #100

2/6/2020

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Der geplante Fußballabend mit meinem jüngsten Sohn bildete den Auftakt in meinen hundertsten Lebenstag. Die Begegnung Köln gegen Leipzig war ein spannendes, torreiches Spiel, in dem sich der Favorit letztendlich klar und verdient mit 4:2 durchsetzte. Die Post-Match-Show langweilte diesmal auch meinen Jüngsten, wir hielten durch – deren zukünftiges Betrachten steht aber meines Erachtens nunmehr sehr, sehr in Frage.
Der Morgen begann stressig, es ist verblüffend welch unterschiedliche Qualität Wochenend- und Wochentage haben – obwohl ja diesmal sogar noch schulfrei war. Aber diese Wahrnehmung hatte ich auch schon an vielen Ferientagen gemacht – so eben auch an diesem Tag.

Die Externistenprüfung von Junior Nr. 3 rückte näher, das Portfolio war dringend fertig zu stellen, ebenso wollte er sein Video mit der Powerpointpräsentation zum Thema Katzen nochmals aufnehmen. Wir suchten uns einen ruhigen Platz, diesmal nicht hinter dem Hoftor, sondern unter dem Dach über unserer zukünftigen Terrasse. Die Übung gelang und das Video wurde gleich danach an die Direktorin der Prüfungsschule geschickt, die prompt antwortete und ihre Freude ausdrückte, es bald anzusehen.

Mittags machte ich einen Radausflug ins Einkaufszentrum der Bezirkshauptstadt, ich wollte die Schulsachen für Junior Nr. vor seiner Prüfung nochmals adaptieren, vor der Rückfahrt erreichte mich noch eine whatsapp-Nachricht meiner Liebsten, ob ich ihr gleich die schon vorbestellte Medizin aus der Apotheke mitnehmen könnte. Ich tat es, war es doch nur ein kleiner Umweg auf dem geplanten Heimweg.

Die Mittagspause fiel diesmal wieder aus, denn gleich nach meiner Rückkehr startete die nächste Lerrnstunde mit meinem jüngsten Sohn. Danach hatte ich eine Supervisionsstunde gebucht, die ich noch einmal telefonisch absolvierte. In dieser kam die Sprache auch auf meine beiden Töchter, von der jüngeren habe ich berichtet, mit ihr bin ich seit dem Auftakt in mein neues Lebensjahr regelmäßig im Kontakt. Es ist eine wundervolle Beziehung auf Augenhöhe und ich staune jedesmal, was aus ihr geworden ist und gerade wird.

Die ältere der beiden ist seit meinem letzten großen Lebensumbruch (und eigentlich auch schon davor) mir gegenüber sehr distanziert, es gibt nur alle heiligen Zeiten den einen oder anderen Glückwunsch in die eine oder andere Richtung. Vor etwa einem halben Jahr habe ich einen kräftigen Versuch gestartet, einen intensiveren Kontakt mit ihr wiederzubeleben. Damals erfuhr ich von ihr, dass sie sich durch manches Verhalten von mir von früher verletzt fühlte. Ich kann ihren Standpunkt sehr gut nachvollziehen, war sie doch mein erstes Kind und ich als sehr, sehr junger Vater durchaus überfordert. Dann kam, als sie 8 war, die Trennung vIm Anschluss an on ihrer Mutter, als sie 16 war verließ sie auch noch ihre Schwester, weil die damals zu mir gezogen ist. Mit diesen Situationen konnte sie meiner Wahrnehmung nach wirklich schwer umgehen. Es passierte noch dies und das – aus meiner damaligen Situation heraus unbedacht und mitunter auch nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit – und das führte dazu, dass sie ihren weiteren Lebensweg lieber im Umkreis ihrer Mutter und ihres Stiefvaters verbrachte. So heiratete sie auch ohne, dass ich davon wusste. Ich erfuhr es, als ein Schreiben von mir zurückkam und ich eine Meldeauskunft einholte und vom geänderten Familiennamen erfuhr. Einmal sah ich auf der Facebook-Seite meiner jüngeren Tochter, ihrer Schwester, ein Bild von ihr, auf dem sie einen kleinen Jungen an der Hand führte. Mir war sofort klar, dass dies ihr Sohn war. Dennoch respektierte ich ihre Vorgangsweise, denn, wenn Verletzungen passiert sind, müssen sie heilen können – und die Verletzte braucht ihre Zeit. In unserem letzten E-Mail-Wechsel vor gut einem halben Jahr hatte ich sie auch aus ganzem Herzen um Verzeihung gebeten für all das ihr auch unbewusst Zugemutete, von dem ich bislang noch keine Ahnung habe, weil sie noch nicht bereit ist, darüber zu reden. Nun kam also in der Supervision auch sie zur Sprache und ich folgte dem Impuls, umgehend danach eine whatsapp-Nachricht mit der Frage nach ihrem Befinden abzusetzen. Prompt kam eine Antwort, was mich sehr freute. Und binnen Sekunden war ich zum doppelten Großvater geworden, wurde sie doch vor kurzem ihres zweiten Sohnes entbunden. Das mitgelieferte Foto der glücklichen Familie berührte mich sehr. Ich machte gleich einen Ausdruck und hängte es anstelle des Fotos, das meine Tochter alleine zeigte, auf unsere Ahnenwand im Eingangsbereich unseres Hauses. Ich bin zuversichtlich, dass auch bei uns die Zeit die Wunden heilen wird, zumal ich bereit bin, meine Verantwortung zu übernehmen und ihr auch schon längst verziehen habe, dass sie mich in den letzten zehn Jahren so intensiv aus ihrem Leben ausgeschlossen hat.

So hatte Tag 100 seinen Höhepunkt gefunden. Im Anschluss an das Gespräch mit meinem Supervisor und den whatsapp-Chat mit meiner älteren Tochter schwangen meine Liebste und ich uns auf unsere Räder und radelten zum neu eröffneten Bioladen in einem bekannten Weingut des Ortes. Wir erstanden – obwohl die Ware aufgrund des großen Andrangs bei der Eröffnung am Ende der vergangenen Woche schon ziemlich ausgedünnt war – Milch. Zwiebel und 10 dag von einem feinen Schinken, schauten uns nach dem sonstigen Angebot um, und wussten, dass wir wiederkommen würden, wenn am kommenden Freitag die neue Lieferung gekommen war.

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    Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre.

    Es freut mich sehr, wenn Sie, wenn du, liebe Leserin, lieber Leser auf diese Weise zum Mitwisser und Mit(er)leber wirst.

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