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morituri t. salutant

Bild von Erik Karits auf Pixabay 

salutatio #8

22/11/2020

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Ich fand heraus, dass ungefähr zur gleichen Zeit, als deutsche Philosophen behaupteten, mit Bildung "in die Freiheit zu führen", der hippokratishe Eid neu definiert wurde. Traditionell war er so verstanden worden: Ich als Mann der Medizin werde nichts mit dem Tod zu tun haben, das heißt, ich werde ihn weder herebeiführen noch gegen ihn kämpfen. Jetzt wurde daraus, dass ich alles nur Mögliche tun werde, um das Leben des Patienten zu verlängern. Mir wurde klar, dass es in der ganzen Geschichtein allen Kulturen Leute gegeben hatte, von Hexen über Masseure bis hin zu Akkupunkteuren, die versucht hatten, Schmerzen zu lindern, sie erträglicher zu machen und Menschen zu helfen und zu ermutigen, sich der Wirklichkeit zu stellen. Aber niemals hatte jemand davon gesprochen Schwerzen zu "töten", bis Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals in den USA verschiedene Mittelchen unter dem Namen "Painkiller" angeboten wurden, wie mich das historische Wörterbuch der Amerikanismen belehrte. Dies ist der erste Hinweis, dass man Schmerzen töten kann, ohne die Person zu töten. Und der Ausdruck "painkiller" blieb hängen, auch wenn ich ihn noch immer nicht in einer anderen Sprache verwenden kann. Zur gleichen Zeit finden die Leute an, eher Krankheiten zu haben als krank zu sein.

(aus: Ivan Illich, In den Flüssen nördlich der Zukunft, München 2006, S. 148)

Ivan Illich war Naturwissenschafter, Theologe und Philosoph, er schrieb u.a. die Werke "Entschulung der Gesellschaft" und "Nemesis der Medizin". Das zitierte Buch basiert auf Gesprächen mit Illich und gibt  umfassend seine Sicht auf die Welt wieder. 
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    jenen, die weder "Tod noch Teufel" fürchten;
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    jenen, die den letzten Atemzug und das Danach als Teil der menschlichen Existenz anerkennen;
    jenen, die als Todgeweihte für das Leben kämpfen.

    “We're all going to die, all of us, what a circus! That alone should make us love each other but it doesn't. We are terrorized and flattened by trivialities, we are eaten up by nothing.”

    (Charles Bukowski)

    "Menschen suchen immer nach Sicherheit. Aber die einzige Sicher-heit im Leben ist, dass wir sterben werden.
    Da könnte es doch hilfreich sein, das Leben aus der Perspektive dieser einen Sicherheit zu betrachten."

    (Gian Domenico Borasio, Palliativmediziner, in: Kathrin Schärer, Der Tod auf dem Apfelbaum)

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