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Poems & Haikus

Der Teller Ränder ...

22/7/2021

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Anlässlich des "Welt-Sommer-Abends" unter dem Motto "Über den Tellerrand", veranstaltet am 22.7.21 vom Weltladen Tulln, habe ich - inspiriert von der wiederbelebten Werbung einer Schuhhandelskette mit dem längst verblichen geglaubten "Franz" und den damals für diese Reklame herangezogenen Künstlern wie Andreas Okopenko - habe ich nachfolgende Ode zum Nachdenken komponiert. Sie füllt exakt die fünf Minuten Lesezeit, die mir gegönnt waren. Wohl bekomm's!

Der Teller Ränder sind der Welten Ёnder
Eine Ode an die Meude

Eins und zwei und drei und vier
wo find ich einen Teller hier
die fünf Minuten möcht ich füllen
nicht nur mit sechzehn liter güllen

fünf, sechs, sieben, acht und neun
womit kann ich euch heut’ erfreu’n
langweil’n möchte ich euch nicht
drum schreibe ich dieses Gedicht

die zehn, die elf, die zwölf die dreizehn
ich lass’ die Wolken schnell vorbeizeh’n
vorbeizeh’n lass ich auch die Worte
wie eine schlechte Burtstagstorte

vier- und fünf- und sex und sieben
die Zeit läuft unter meinen Hieben
das Hiebein ziehe ich schon nach
und halt den Ball lieber ganz flach

achtzehn und neunzehn, endlich zwanzig
die Supp’ im Teller wird schon ranzig
der Tellerrand, er ist noch weit,
der Löffel voller Traurigkeit

ihn abzugeben möcht’ ich später
bei hundertzwanzig glaub ich, geht er
jetzt isst er erst Minute zwei
und fühlt ein Leben lang sich frei

so frei wie ich noch niemals war
der Tellerrand ist schon sehr nah
doch will ich niemals drüberblicken
die Blicke drüber kannste knicken

dahinter ist die brave new world
oder ein abgrund ohne göld
oder ein Vor-den-Kopf-dich-Stoßer
ein abscheulicher und Großer

wie weit bin ich denn schon beim Zählen
ich möchte euch nicht länger quälen
doch ist die Zeit nicht abgelaufen
ich ziehe also noch ne Schlaufen

und nehm dich mit auf meinem Ritt
diesmal zu dritt, dann sind wir quitt
der Franz, der tanzt den cinamuH
er lässt mir einfach keine Ruh

obwohl er lange schon verblichen
gelegentlich mit Hafers Stichen
tritt er mir in mein Hinterteil
die Schuh von ihm sind wirklich steil

Wir nähern uns Minute drei
ich stell euch die Sekunden bei
die hundertzweiundachtzig an
vorbei – bevor sie noch begann

Wir haben also zwei Minuten
da wendet sich alles zum Guten
weil sonst ersauf ich in der Suppen
oder erhäng mich mit der Kluppen

der Rand des Tellers wieder fern
so habe ich mein Leben gern
es ist schon gut, mir fehlt der Mut
wenn einer eine Reise tut

fällt oft er in ein tiefes Loch
er findet sich in einem Foch
das andere für ihn aufgetan
da kommt er selten wirklich ran

herauszuhüpfen ist so schwer,
wär doch der Teller endlich leer
und einer würd’ ihn löffeln aus
trockenen Fußes käme ich nach Haus

Ne Welle fasst mich nun beim Kragen
ich muss mich plötzlich nimmer plagen
sie schwemmt mich übern Tellerrand
wo ich mich halte mit der Hand

und baumle lose überm Nichts
ich wusste, meine Pik, die sticht’s
das Leben hat mich hingestoßen
von mir tropft Vorurteil in Soßen

es tropft dort bis zum letzten Tropfen
und zeigt mir so welch einen Topfen
man mir ins Hirn geschissen hat
welch Humbug ist das in der Tat.

Ich baumle also immer noch
die Uhr sie läuft über das Doch
soll ich die Fassung nun verlieren
hinaufkriechen auf allen vieren

der Arm wird schwer, die Finger krachen
nie dachte ich an solche Sachen
hätt’ mich doch nicht die Well’ erfasst
ich mich ihr niemals angepasst

ich könnte sieben Leben lang
ganz ohne jede angst und bang
der Welten viele Teller forschen
ohne den anderen zu verorschen

ich fände viele tolle Suppen
die mir nicht glichen wie die Puppen
die neues Neuland mir verhießen
und mich mich erkennen ließen

des Pudels Kern liegt immer innen
tief unter deinem Ego drinnen
die Grenzen sie sind selbstgemacht
das hätte niemals ich gedacht.

Ein Ende machen ist nicht leicht
Gedankentiefen sind oft seicht
wie also stell ich das bloß an
mit Schirm und Charme mach ich mich ran

und lasse also endlich los
ich falle tief in einen Schoß
von dort werd ich herausgeschleudert
und fest und kräftig durchgebeudert

ich lande vierzehn Teller weiter
in gelber Sauce, ach wie heiter
und endlich weiß ich, was ich weiß
das Leben das ist – ohne Scheiß

ein stetig Auf-und-Ab-Gewabber
mal trocken, mal mit viel Gesabber
ich überspring nun bis zum Ёnder
mehrmals täglich Tellerränder.
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