M. A. Karjalainen
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Tagebuch

#38/16: Good News - mir fehlen die Mittel ... (Septiarium No. 11/16)

23/3/2016

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Was für eine Woche ... ich hatte am Montag bereits so viele Themen auf meinem Notizzettel, dass ich für meinen heutigen Rückblick die Befürchtung hatte, er müsste Romanlänge haben. Nun ganz so arg ist es doch nicht geworden, ich habe versucht, mich wieder auf's Wesentliche zu konzentrieren - auf das mir wesentlich Gewordene. Die Anregung der einen oder anderen LeserIn, doch mehr Positives zu berichten, möchte ich gerne aufgreifen. Allein es fällt nicht leicht, wenn man doch von eben diesen Nachrichten total angeschnitten wird. So müsste ich eine eigene Agentur der Guten Nachrichten (AGN) aufbauen. Doch nichts verkauft sich so schlecht wie ebensolche Good News ...
Ein wirkliches Dilemma.

Also der Reihe nach:

Die Wahlen in drei deutschen Bundesländern haben das erwartete Ergebnis gebracht. Die rechts-nationale AfD hat ordentlich abgeräumt und ist in Sachsen mit mehr als 20 Prozent der abgegebenen Stimmen zur Nummer zwei geworden. Die Ratlostigkeit der Koalitionsparteien CDU, CSU und SPD wirkte aufgesetzt. Die drei wollen offenbar nicht kapieren, dass es wirklich grundlegender Veränderungen in ihren Aktionen bedarf und nicht nur dem einen oder anderen Ruck nach Rechts. Die SPD rutscht langsam aber sicher in die politische Bedeutungslosigkeit. Und selbst Sarah Wagenknechts LINKE konnte mit unkonkreten Aussagen in Sachen Kriegsvertriebene, die beweisen sollten, dass man nicht der uneingeschränkten Willkommenskultur anhängt, keine Stimmen machen. Viele Kommentatoren des deutschen Feuilletons mussten zur Kenntnis nehmen, dass der Kanzlerin Sturheit bzw. die Abwendung ihrer Parteigenossen von diesem Kurs keine Auswirkungen auf das Wahlverhalten hatten. Ein bisschen mehr Rechts kostet die AfD rein gar nichts und ist keine wählbare Alternative.

Betroffen gemacht hat mich das Ableben des Roma-Aktivisten und Obmann des Kulturvereins Österreichischer Roma Rudolf Sarközi am 12.3.16. Seine Stimme wird fehlen und ich hoffe, dass diese Volksgruppe eine kräftige Persönlichkeit an ihrer Spitze in seiner Nachfolge finden wird.

In Österreich ging es auch einigermaßen rund. Zuerst an Sonntagabend das unsägliche Interview mit Bundeskanzler Faymann, in dem er wenig glaubwürdig den Schwenk der SPÖ in Sachen Flüchtlinge verteidigte und dabei immer wieder betonte wie wichtig die diesbezüglich Vorgangsweise seiner Minister Mikl-Leitner und Doskozil ist. Am Montag war dann klar, dass Kärnten aufgrund der Ablehnung eines Kompromissangebots durch die HETA-Gläubiger auf dem Weg in die Insolvenz ist. Diese gilt es nun in langjährigen und kostenintensiven Prozessen abzuwenden. Bedeutsam eine Aktion am HETA-Gebäude, an dem ein Transparent mit der Aufschrift "Danke Jörg! Auf ewig in deiner Schuld" angebracht wurde.

Die neue Staffel der Vorstadtweiber, die ich noch nie gesehen habe, wurde vollmundig mit "Noch mehr Sex und Intrigen" angekündigt, was fürs Österreichische Fernsehen nichts Gutes verheisst aber eine logisdche Folge des schon seit Jahren herrschenden Kampfes um Quoten ist. Möglicherweise steckt dahinter ja auch der vom ORF immer wieder eingeforderte Bildungsauftrag. Schaden kann's ja nicht, wenn man lernt wie man erfolgreich ist und schnell an Geld kommt.

Aus Bludenz wurde eine Invasion von Halmfliegen gemeldet, die ein ganzes Gebäude "verseuchen", also quasi unbewohnbar amchen obwohl sie ja keine Schädlinge sind sondern bloß Lästlinge. Welch beredtes Wort.

Auch die Anschläge in Ankara und Istandbul - so sie denn überhaupt in einem direkten Zusammenhang damit stehen - konnten den EU-Türkei-Deal zur Abschiebung von Kriegsvertriebenen aus Griechenland in das Land am Bosporus verhindern. Ab 20.3. sollte damit begonnen werden, davor allerdings soll sicher gestllt werden, dass allen mit rechten Mitteln zugeht. Bis zu 6000 Beamte sollen dies nun vor Ort prüfen, ob eine Rückschiebung den Menschenrechten bzw. der europäischen Grundrechtscharta entspricht, und das wenn möglich innerhalb eines Tages.

Die Schweiz hat angeblich mehr als eine Milliarde zu viel im Budget, es beginnt das große Raten, wofür die Franken aufgewendet werden sollen; das Grundeinkommen, über das demnächst abgestimmt werden wird, wäre aus meiner Sicht eine gute Investition.

In China setzt der Onlinehändler Alibaba auf E-Commerce-Nachhilfe in ländlichen Regionen. Unter dem Motto "Bildungsoffensive" sollen Menschen gewonnen werden, die für Alibaba aktiv werden und seine Umsätze vermehren helfen. Der Nutzen des Onlinehandels soll dabei deutlich gemacht werden. Unter Bildung habe ich immer etwas anderes verstanden, aber in einer Welt in der Geld zum Wert an sich geworden ist, ist ein solcher Bedeutungswandel durchaus stimmig.

Die Jäger in Österreich stehen vor einem grundsätzlichen Bedeutungswandel. Bei der Jägertagung wurde vorgeschlagen, sie nach dem Vorbild der USA zu Lebensraummangern zu machen, die das Zusammenleben von Mensch und Tier in Wald und Flur besser koordinieren. Waidmanns Heil!

Robert Lugar fiel mit seiner Ansage von den Neandertalern auf, als die er die frauenfeindlichen asylsuchenden Männer bei einer Rede im Österreichischen Nationalrat bezeichnete. Die Grünen, die er in dieser gleidch mitbeschimpfte reagierten empfindlich und forderten seinen sofortigen Rücktritt. Das wiederum führt in Österreich eher dazu, einen Politiker einzumauern als ihn zum Fallen zu bringen. Die Aufregung ist wieder verpufft und der gute Österreicher weiß ja eh, dass der schlechte, alte Nazi mit solchen und ähnlichen Sprüchen von Zeit zu Zeit bedient werden will. Ohne ihn ist auf unserer Insel der Seligen kein Staat zu machen. Das hat selbst der vielgerühmte Bruno Kreisky begriffen, als er Friedrich Peter für ein Jahr zum Steigbügelhalter einer SPÖ-FPÖ-Koalition machte um ein Jahr später Neuwahlen auszurufen und seine Alleinregierung zu begründen. Bis heute sind auch bei den Sozialdemokraten die braunen Sprengsel nicht zu übersehen.

Einen angenehmen Höhepunkt fand die Woche zu ihrem Ausklang. Es gibt andererseits immer noch tausende, die ein Herz für Menschlichkeit haben. Zwischen 6.000 (Polizei) und 16.000 (Veranstalter) DemonstrantInnen marschierten am Aktionstag für eine menschliche Asylpolitik vom Karlsplatz über die Ringstraße und vorbei am Parlament bis zum Haus der Europäischen Union in der Wipplingerstraße. Womit ich meine LeserInnen abschließend doch noch mit einer zumindest für mich positiven Neuigkeit verwöhnen kann.
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    Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.

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