M. A. Karjalainen
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Tagebuch

#036/16: Die Angst vor dem Leben ist bloß eine Angst vor dem Tod!

12/3/2016

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Jetzt hab ich mal ein großes Wort gelassen ausgesprochen, eher ausgeschrieben, im Titel dieses Tagebucheintrags ...

Vor kurzem bin ich durch Zufall in der ARD-Mediathek auf einen wundervollen Film aus 2007 gestoßen mit dem großartigen Edgar Selge in der Hauptrolle, auch die Nebenrollen sind prominent besetzt. Zudem ist der Streifen noch bis 6.5.2016 verfügbar - ich lege ihn allen ans Herz, die Lebensangst verspüren. Reetta und ich haben ihn schon zweimal angesehen, er ist einer jener Filme, die ein Immer-Wieder-Sehen lohnen.

"Angsthasen" erzählt die Story eines Versicherungsagenten, der unter einer Fülle von Ängsten leidet; auch geht er davon aus, unheilbar krank zu sein. Wie eine Erlösung ist es für ihn, zu erfahren, dass er an Leukämie leidet und nur noch 3 Monate zu leben hat. Dann - im Angesicht des nahenden Todes - ist er plötzlich in der Lage, sich voll auf das Leben einzulassen. Es ist herrlich Selge dabei zuzusehen, wie er den vom Angsthasen zum Lebemann Mutierten spielt. Niemals bleibt einem das Lachen im Hals stecken, obwohl das Thema hinter dem Plot todernst ist.

Was mich am meisten angesprochen hat ist die Feststellung, dass jede Angst im Leben offenbar eine Angst vor dem Tod ist; das hieße also, dass wir uns mit unserer eigenen Endlichkeit arrangieren müssten, um wirklich leben zu können.
Mann, so einfach ist das - und so schwer zu gleich.
Das wäre aber auch das Geheimrezept gegen alle derzeit in der Welt marodierenden AngstmacherInnen, denn wer sich nicht an seine Todesangst klammert, dem kann keiner Angst machen. Welche Kraft hätten Menschen, die sich dieser Angst stellen, die diese Angst in ihrem Bewusstsein haben - denn Sterben-Müssen und Tod dürfen ja Angst machen - und daher nicht ins Unterbewusstsein abspalten? In der Regel wird diese Fähigkeit der Furchtlosigkeit eher Psychopathen zugeschrieben, die das ihre ohne Rücksicht auf Verluste - und sei es das eigene Leben - durchziehen.

Es gibt aber aus meiner Sicht die gesunde Form einer Furchtlosigkeit, die sich aus dem tiefen Wissen speist, dass niemand in der Lage ist, den eigenen Tod aufzuhalten. Diese Furchtlosen würden tatsächlich die Welt verändern, ihre und damit auch die der anderen. Wer wünschte sich als solcher Mensch noch einen Diktator, der alles richtet und alle vor was weiß ich was "beschützt"? Jeder dieser Menschen wäre in der Lage, sein eigenes "Glück" zu schmieden und auch andere mitzuziehen.

Abschließend wiederhole ich meine Empfehlung, diesen Film zu anzuschauen, ausdrücklich.

Alle SeherInnen werden am Ende auf's Äußerste bewegt sein, mit dieser tiefen Heiterkeit im Herzen, die nur große Filme hinterlassen, die ein großes Thema hervorragend darzustellen verstehen. Dieser Streifen bringt einen nicht nur zum Nachdenken, sondern auch dazu, sich seiner (Todes-)Ängste zu stellen. Auf diese Weise kann man aus der diesen Ängsten geschuldeten Ohnmacht ins aktive Handeln und damit in seine Lebendigkeit kommen.

Das wünsch ich mir, uns allen und dieser Welt.
Die wäre dann nämlich von einem Tag auf den anderen eine andere, eine "brave new world".

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    Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.

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