Oh, wie mich diese Realisten mit ihren Alternativlosigkeiten niederdrücken.
Wenn ich mich wieder einmal mit einem Zuviel der Realität derjenigen abgefüllt habe, was mir leicht passieren kann, da ich sehr interessiert Zeitung lese, Mittagsjournal höre oder ZIB 2 schaue, dann ist mir nicht einmal mehr zum Kotzen; mir ist ganz einfach nach gar nichts mehr. Realitätsdepression nenne ich das. Die färbt ungewöhnlich stark auf mein direktes Erleben ab, sie macht mein Leben schwer und ungemütlich - und irgendwie kann seh' ich dann auch in meinem direktesten Umfeld nur noch die ... Realität. Davon gibt es ja bekanntlich genug, nämlich in jedem Augenblick, den man erlebt. Nun fröne ich weder der Realitätsverweigerung, noch des Realitätsverlustes und schon gar nicht der Realitätsflucht ... aber ich habe durch diese Phasen zu erkennen gelernt, dass es sich nur auf diese realität einlassen lässt, wenn man etwas dahinter zu erkennen vermag. In diesem Zusammenhang habe ich schon das eine oder andere "Rezept" probiert, aber weder Religion, noch Esoterik noch Existenzialismus konnten mich zum Leben befreien. So bekenne ich frei heraus, dass ich ein Fan von Viktor Frankl und seinem Willen zum Sinn bin. Ich visioniere also so oft ich kann einen Sinn in mein Erleben, mein Tun, meine Erfahrungen ... und schon lässt's sich wieder leben. Zugegeben fällt mir das in Phasen wie der derzeitigen durchaus schwer. Da gibt es soviel, was mir das Leben schwer macht, im Großen und im Kleinen. Ich wanke heftig. Ich gehe nur noch schweren Schrittes. Ich suche den Sinn. Und rezitiere immer wieder Frankl, der da sagte: „Ihr könnt mir alles nehmen, aber nie darüber entscheiden, wie ich darauf reagiere und antworte!“ In diesem einfachen Satz liegt die ganze Weisheit dessen, was einen frei zu machen im Stande ist. Frei von der Schwere, frei von der Sinnlosigkeit, frei vom Tod im Leben. Ich nehme ihn mir zu Herzen, ich überlasse ihn allen von Herzen und werde weiter meinen Visionen folgen, denn sonst bleibt mir nur noch der Arzt; den ich hiermit allen sogenannte Realisten und AlternativlosigkeitsfanatikerInnen dringend empfehle.
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Hinweis:
Meine Meinung zu aktuellen Themen habe ich bis 1.9.2015 im Blog "Mein Senf zu allem" veröffentlicht. Seither habe ich sie auf dieser Seite in meine Tagebucheinträge integriert.
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Juli 2019
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