Abends zum Auftakt des neuen Lebenstages zwei Stunden Hörbuch-Hören. Fein.
Und morgens dann nach dem Frühstück läutet es und die Post bringt den neuen Laptop für meine Frau, ein Lenovo Thinkpad R61, massiv, funktionell, in alle Bestandteile zerlegbar. Ich bin gleich einmal eineinhalb Stunden beschäftigt, um den Desktop für meine Liebste einzurichten, und das neben einem Putzvormittag und dem Mittagessenkochen. Nicht so ganz stressfrei, aber ich laufe in diesem Modus zu Höchstleistungen, bin ganz in meinem Element, aber nicht sicher, ob mir das wirklich gut tut oder ob es nur eine angelernte Verhaltensweise ist, um allem und allen zu entsprechen. Ich fürchte letzteres und sehne mich danach, in solchen Situationen bei mir zu bleiben und nicht in den „Notfallmodus“ zu wechseln. Pünktlich zur Mittagszeit ist immerhin alles erledigt. Ach ja, zusätzlich gab es noch Aufregung um Kater Dario. Er blieb für eine knappe Stunde verschwunden, ich suchte den Garten ab, seine gewohnten Plätze, ich rief, meine Frau unterstützte mich – und da hörte sie ein leises Miauen. Ich öffnete die Abstellraumtüre und er lief – etwas verstaubt - in Windeseile nach draußen. Hätten wir gleich daran denken können, er dürfte da flink wie er ist, mit jemandem, der die Frühstückssachen in den Kühlschrank gebracht hatte, mit hinein geschlüpft sein. Mein Herzklopfen klang nur langsam ab, doch die Sorge war völlig unberechtigt gewesen. Mit ein bisschen mehr Ruhe und dem dadurch klareren Verstand hätte ich ziemlich bald auf diese Idee kommen können. Na gut, beim nächsten Mal wird diese Option gleich mal herangezogen. In der "Mittagspause" dann schnell meine Radiosendung für den nächsten Tag zusammengestellt. Puh, auch das war geschafft. Am Nachmittag kam dann ein „Ostersackerl“ einer lieben Freundin mit dem versprochenen Buch vom Zauberer von Oz, einem Sakko für unseren Jüngsten (das früher ihr Sohn getragen hatte) und 5 Schokoosterhäschen. Wir hatten große Freude und ich bedankte mich gleich via whatsapp. Abends dann eine ausführliche Besprechung im Fußballverein (virtuell), die aktuelle Situation im Hinblick auf Meisterschafts- und Trainingsbetrieb sowie die finanzielle Situation musste geklärt werden. Es war aber noch viel mehr als das, wir tauschten uns auch über unsere persönliche Situation aus, wir übten uns in Humor und stießen (auch virtuell) mit einer Flasche Bier an. Auch der von mir verfasste Beitrag über die Vereinsgeschichte für die heuer im Herbst erscheinende Chronik unseres Dorfes wurde „abgesegnet“. Für den nächsten Vormittag war ja eine Pressekonferenz des Sportministers angekündigt, in der Vorgaben für den Breiten- und Spitzensport erfolgen sollten. Wir gingen davon aus (was sich dann auch als richtig erwies), dass die Meisterschaft in der Landesliga abgebrochen werden würde, dass ein Trainingsbetrieb nur unter Auflagen wieder aufgenommen werden könnte (was noch nicht klar ist und erst vom zuständigen Landesverband bestimmt werden wird) und der Kinder- und Jugendfußball voraussichtlich auf Eis gelegt werden würde (was noch nicht endgültig entschieden ist). Es war trotz der „unheimlichen“ Atmosphäre ein durchaus gelungener Abend im Kreise alter Kameraden. Einer von ihnen, der bei der Bank arbeitet, überraschte uns mit der Aussage, dass das Wertpapiergeschäft in den letzten Wochen mehr Volumen hatte als im ganzen Vorjahr, auch die Gold- und Silberkäufe seien ins Unermessliche gestiegen, es könnten derzeit gar nicht genug Münzen geprägt werden. Tja, so ist die Menschheit. Ob mein anfangs spürbarer Optimismus bezüglich nachhaltiger Änderungen nach der Krise sich bewahrheiten wird, steht also mehr denn je in den Sternen. Und noch eines: Der deutsche Sportartikelriese erhält mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung eines Förderkredit zur Bewältigung der wirtschaftlichen Situation aufgrund der aktuellen Krise. Verblüffend. Zumal die Herren im Vorstand sich vor kurzem nicht zu blöd waren, die Mieten für ihre Läden aussetzen zu wollen. Lobbying ist alles. Und: Grundeinkommen geht gar nicht. Ist ja keine Lobby da, sind ja lauter Einzelfälle. Sarkasmus off.
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Route 55
Dieser Blog begleitet mich durch mein 55. Lebensjahr, das ich mit einer Feier im Freundeskreis am Vorabend meines Geburtstages eingeläutet habe, das am 23.2.20 um 19.21 h tatsächlich begonnen hat und das sogar 366 Tage zu bieten hat, also mehr als viele andere meiner bisherigen Lebensjahre. Archiv
Februar 2021
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